Der hingestreckte Sommer von Gisela von Wysocki | ISBN 9783518769584

Der hingestreckte Sommer

von Gisela von Wysocki
Buchcover Der hingestreckte Sommer | Gisela von Wysocki | EAN 9783518769584 | ISBN 3-518-76958-8 | ISBN 978-3-518-76958-4

DIE ZEIT: ... eine intelligent wuchernde Komposition aus Erinnerungsfragmenten, die sich zur Symphonie eines reichen Künstlerinnen-Lebens zusammenfügen.

Frankfurter Allgemeine Zeitung: Ist doch Vielen der Gedanke geradezu unheimlich, dass poetische Sprache Erkenntnis hervorbringen kann – und damit vorgeblich rein sachlichen Erörterung ihres Gegenstands überlegen sein kann. Genau das beweist sie, einmal mehr, im aktuellen Buch.

neues deutschland: Eine präzisere Vermessung der Welt der Sprache, fernab aller Moden des Literaturbetriebs, kann man sich derzeit kaum vorstellen.

Süddeutsche Zeitung: Ein Charakter des Chaplinesken zeichnet die Texte aus, eine Bewegungsart, die im Vorwärtsgehen auch etwas Zurückweichendes hat. ... In der Schwebe zwischen Abstraktion und Sinnlichkeit sind die szenisch sehr präzis. Stilistisch den Schriftstellern der Brevitas verwandt, im erzählerischen Habitus stark gestisch geprägt, erkennt man in Wysockis Verkleinerungskunst die Schattenrisse von Kafka, Beckett oder Robert Walser.

literaturkritik.de: Nun ist ein Prosaband mit 49 Texten erschienen. Ob man die als Miniaturen, Mini-Essays oder anderswie bezeichnet, ist nicht so wichtig wie die Tatsache, dass sie allesamt in ihren Bann ziehen.

Der Tagesspiegel: Ihr neues Prosabuch sprengt nun die Linearität des Erzählens auf und fächert die Darstellung der Kindheit auf zu einem leuchtenden Mosaik aus 49 kurzen Prosatexten unterschiedlichster Machart, die mal Skizzen, Traumszenen und Mikroerzählungen oder auch als Porträts und philosophische Denkbilder daherkommen.

WELT AM SONNTAG: Von Wysocki schreibt virtuos und filigran, in einigen Sätzen, Momenten und Geschichten möchte man für immer verweilen.

Jungle World: »Eine Prosa, die fraglos großartig ist, zugleich zart und erbarmungslos. Sie scheut sich auch nicht, ihre Diktion mit Anglizismen oder umgangssprachlichen Ausdrücken anzureichern. Sie kann die Sätze ›Kafkas Erzählung In der Strafkolonie ritzte, furchte ein Wundmal in mein vierzehnjähriges Leben‹ und ›Mein Kleid im Fräuleinlook hatte für Verwunderung gesorgt‹ oder ›Darin war Peter Altenberg eine Kanone‹ im selben Zusammenhang schreiben, ohne dass es unpassend wirkt.«

Kölnische Rundschau: ... Wie durch einen Dschungel menschlicher Besonderheiten gleiten [Gisela von Wysockis] feinsinnigen Beobachtungen, die sich in den Prosatexten finden.

WDR 5: Gisela von Wysockis Sprache entfaltet eine ungemeine Sogwirkung. In ihr verbindet sich Leidenschaft für die Kunst mit zwarter Eleganz.

Deutschlandfunk Kultur: Eine berückende Liebeserklärung an Kino und Musik. In fein geschliffenen Prosaminiaturen erinnert sich Gisela von Wysocki an Schlüsselszenen ihres Lebens.

ekz.bibliotheksservice: Die Themenvielfalt [von Gisela von Wysocki] schafft ein einzigartiges Zeugnis ihres facettenreichen Leben.

Der hingestreckte Sommer

von Gisela von Wysocki

Es gibt Geschichten, die sich unbemerkt, gewissermaßen undercover , im Gedächtnis festsetzen – oder solche, deren Strahlkraft uns wie ein Blitzschlag trifft: Auf einer Straßenkreuzung spielt sich in dem nicht enden wollenden »hingestreckten Sommer« die Begegnung mit einer Schlange ab. Ein Kind lernt das Lesen und sieht seinen Hund in ein jämmerliches Buchstabenbündel verwandelt. Johann Sebastian Bachs Augenhöhlen werden zum Gesprächsstoff Leipziger Gemeindemitglieder. Marlene Dietrichs Nachlass stellt sich als überraschend befremdlich heraus. Und die Tochter ist von Schneeengeln genauso fasziniert wie vom Vater, der eine Apfelsine so in Schiffchen schneidet, als wäre es ein Zauberstück.
In ihren Prosatexten erzählt Gisela von Wysocki berückende Geschichten und erweckt biographische Einschläge zu neuem Leben. Ihnen bereitet sie eine Bühne: Fundstücke, unerwartete Wendungen und Ereignisse treten hervor, werden aufrüttelnde Gegenwart. Denn: »Alles dies lebt, hat seine Wirklichkeit, greift über auf uns, die wir nach Worten suchen.«