Einleitung in Natur und Geschichte von Carl A. Eschenmayer | Erlangen 1806 | ISBN 9783772831065

Einleitung in Natur und Geschichte

Erlangen 1806

von Carl A. Eschenmayer, herausgegeben von Cristiana Senigaglia
Buchcover Einleitung in Natur und Geschichte | Carl A. Eschenmayer | EAN 9783772831065 | ISBN 3-7728-3106-0 | ISBN 978-3-7728-3106-5
Leseprobe

»Für die Zeit um 1800, also jene Schnittstelle zwischen Aufklärung und Romantik,
bietet diese Edition einen aufschlußreichen natur- und geschichtsphilosophischen
Text, der zudem so ediert wurde, daß gegenüber der bloßen
digitalisierten Fassung, die ja leicht greifbar ist, auch ein Mehrwert zu
verbuchen ist. Nicht zuletzt kann der Band auch einen kleinen Beitrag dazu
leisten, sich über das hier gebotene Material weiter mit Eschenmayer zu
befassen, der noch eine ganze Reihe anderer Bücher publizierte und bis zu
seinem Tode im Jahre 1852 wissenschaftlich tätig war.« Till Kinzel, Informationsmittel für Bibliotheken

Einleitung in Natur und Geschichte

Erlangen 1806

von Carl A. Eschenmayer, herausgegeben von Cristiana Senigaglia
Innerhalb der zeitgenössischen Debatte über Glauben und Wissen erarbeitet Eschenmayer (1768-1852) eine eigenständige Konzeption, die dem Absoluten und der Vernunft eine wichtige Funktion zuschreibt und dennoch (im Gegensatz zu Schelling und Hegel) deren Grenzen aufweist. Natur und Geschichte werden als Bereiche des vernünftigen Systems dargestellt, während der Organismus eine vermittelnde Funktion ausübt, die das Individuelle und die Ich-Du-Beziehung zur Geltung bringt. Der Autor setzt sich so ebenfalls mit den naturphilosophischen und wissenschaftlichen Ansichten der Epoche auseinander, wie anhand der zusätzlich im Band enthaltenen Materialien (darunter sein Artikel über die ›Deduktion des lebenden Organismus‹ und zwei Briefe an den Kritiker Oken) explizit veranschaulicht wird.
Against the backdrop of the contemporary debate on faith and knowledge, Eschenmayer (1768–1852) established his own concept which allocates an important function to the absolute and to reason and nevertheless (unlike Schelling and Hegel) shows their limitations. Nature and history are presented as realms of the reasonable system, whereas the organism performs a mediatory function which shows the distinct features of the individual and the I-Thou relationship. This is the author’s way of dealing as well with the prevailing views of this era on natural philosophy and science and the humanities, as is illustrated explicitly in the additional material contained in this volume (including his article ›Deduktion des lebenden Organismus‹ (Deduction of the Living Organism) and two letters to Oken, a critic.