Gefühlige Zeiten von Christian Saehrendt | Die zwanghafte Sehnsucht nach dem Echten | ISBN 9783832188849

Gefühlige Zeiten

Die zwanghafte Sehnsucht nach dem Echten

von Christian Saehrendt
Buchcover Gefühlige Zeiten | Christian Saehrendt | EAN 9783832188849 | ISBN 3-8321-8884-3 | ISBN 978-3-8321-8884-9
Leseprobe

»Der Kunsthistoriker Christian Saehrendt ordnet in seinem witzig geschriebenen und spannend analysierenden Buch Trends unserer Zeit in einen übergeordneten Kontext ein.« Bettina Fraschke, HESSISCHE/ NIEDERSÄCHSISCHE ALLGEMEINE
»Für Christian Saehrendt ist der moderne Mensch ein Romantiker, der sich nach echter Liebe, unberührter Natur und wahrer Freiheit sehnt, weil er sich selbst fremd geworden ist.« Thomas Schindler, ARD MORGENMAGAZIN
»Eines kann Saehrendt dank scharfer Beobachtung und feiner, niemals verachtender Ironie selbst zu seinem Sehnsuchtsthema beitragen: Das Lesevergnügen ist echt.« FALTER
»Ein Buch, das zum Nachdenken anregt, auch wenn es keine Lösung bietet.« Jochen Rack, SWR2
»Eine lesenswerte Gegenwartsdiagnose.« Birgit Ruf, NÜRNBERGER NACHRICHTEN
»Kluge, flott zu lesende Diagnose der Gegenwart und ihrer zwanghaften Suche nach dem Echten.« Birgit Ruf, NÜRNBERGER NACHRICHTEN
»Kapitelweise untersucht Saehrendt die wichtigsten dieser Ausbruchsversuche in Kunst, Unterhaltung und Tourismus kenntnisreich mit einem kühlen, desillusionierenden Blick.« Oliver Pfohlmann, PFÄLZISCHER MERKUR

Gefühlige Zeiten

Die zwanghafte Sehnsucht nach dem Echten

von Christian Saehrendt
Wenn die Band ›Unheilig‹ singt: »Kein Augenblick ist je verloren, wenn er im Herzen weiterlebt« oder Mark Foster zu Geigenklängen intoniert »Ich geh auf Reisen. Ich mach alles das, was ich verpasst hab. Ich lass alles hinter mir. Hab was Großes im Visier«, dann sind wir am Puls unserer Zeit. Die Utopie von einem echten, wahren Leben treibt uns um – manchmal in erschreckend abgedroschenen Phrasen. Von Shabby-Chic über Extremsport bis Rückzug – wir sind auf der Jagd nach dem echten Gefühl. Die einen ziehen sich in ihre Eigenheim-Idyllen zurück, heiraten in einem Traum von Weiß und pflegen ihren Dialekt. Die anderen suchen ruhelos das Glück in der Ferne – mithilfe von Eventtourismus oder gar im militärischen Kampf für das vermeintlich Gute.
Christian Saehrendt sucht nach der Kraft hinter all diesen paradoxen Fluchtbewegungen – und stellt fest: Wir leben in einer Epoche der Neo-Romantik, die wie vor gut 200 Jahren als Folge einer tiefgreifenden Entfremdung zu verstehen ist.