Selbstreflexionen und Weltdeutungen | Tagebücher in der Geschichte und der Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts | ISBN 9783835328303

Selbstreflexionen und Weltdeutungen

Tagebücher in der Geschichte und der Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts

herausgegeben von Rüdiger Graf und Janosch Steuwer
Mitwirkende
Herausgegeben vonRüdiger Graf
Herausgegeben vonJanosch Steuwer
Buchcover Selbstreflexionen und Weltdeutungen  | EAN 9783835328303 | ISBN 3-8353-2830-1 | ISBN 978-3-8353-2830-3
Leseprobe

»ein quellennah, kenntnisreich und kritisch verfasster Überblick zu einer wichtigen Quellengattung« (Bernd Sösemann, Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 2016)
»Ein Muss für alle, die sich mit Tagebuchforschung beschäftigen!« (Angela Reinthal, Jahrbuch für Internationale Germanistik, Heft 1 2017)

Selbstreflexionen und Weltdeutungen

Tagebücher in der Geschichte und der Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts

herausgegeben von Rüdiger Graf und Janosch Steuwer
Mitwirkende
Herausgegeben vonRüdiger Graf
Herausgegeben vonJanosch Steuwer
Die Pluralisierung des Tagebuchschreibens im 20. Jahrhundert und die Bedeutung des Tagebuchs als historische Quelle.
Im 20. Jahrhundert wandelten sich sowohl die Formen des Tagebuchs als auch die Praktiken des Tagebuchschreibens fundamental. Die allgemeine Alphabetisierung, wirtschaftliche Veränderungen, neue Vorstellungen vom Tagebuch in Wissenschaft und Öffentlichkeit und nicht zuletzt der Erste Weltkrieg trugen dazu bei, dass im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert immer mehr Menschen begannen, ein Tagebuch zu führen. Durch diese soziale Verbreitung des Tagebuchs trat eine Vielzahl neuer Tagebuchformen neben das bürgerliche Tagebuch des 19. Jahrhunderts. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts setzten sich die Zunahme und Pluralisierung des Tagebuchschreibens fort und reflektierten dabei allgemeinere gesellschaftliche und politische Entwicklungen. Die Beiträge des Sammelbands folgen den Veränderungen des Tagebuchs durch das gesamte 20. Jahrhundert:
Von der Entstehung neuer Tagebuchformen und Schreibpraktiken um die Jahrhundertwende über seine politische Funktionalisierung in Nationalsozialismus und DDR bis hin zu seiner Pädagogisierung wie auch Historisierung mit der Entstehung von Tagebucharchiven im ausgehenden 20. Jahrhundert. Auf diese Weise vermessen sie zugleich die Bedeutung und Interpretationsspielräume des Tagebuchs als zeithistorische Quelle.
Aus dem Inhalt:
Philippe Lejeune: Tagebücher als Text und Praxis Miriam Gebhardt: Die Erfindung des modernen Elterntagebuchs Aibe-Marlene Gerdes: Das Sammeln von Tagebüchern im Ersten Weltkrieg Li Gerhalter: Materialitäten, Formen und Inhalte diaristischer Aufzeichnungen Till Kössler/Janosch Steuwer: Tagebücher und die Entstehung der Jugendkunde Reinhard Mehring: Die antibürgerliche Selbstdarstellung Carl Schmitts im Tagebuch Peter Fritzsche: Tagebücher und die Komposition des Selbst Janosch Steuwer: Tagebücher und das nationalsozialistische Erziehungsprojekt Benjamin Möckel: Der Zweite Weltkrieg in Tagebüchern jugendlicher Soldaten Kathryn Sederberg: Brieftagebücher 1943-1948 Merve Lühr: Tagebuch schreiben in der Brigade Peter-Paul Bänziger: Jenseits der Bürgerlichkeit Rüdiger Graf: Tagebücher 1968 Sylke Kirschnik: Zur ostdeutschen Rezeption des Tagebuchs der Anne Frank Wolfgang Hardtwig: Klemperers Tagebuch Marcus Böick: Die Umbrüche von 1989/90, die Transformationsforschung und das Umfragetagebuch Hanne Leßau: Die Entstehung von Tagebucharchiven in den 1980er und 1990er Jahren