Mission und Sozialhygiene von Francesco Spöring | Schweizer Anti-Alkohol-Aktivismus im Kontext von Internationalismus und Kolonialismus, 1886-1939 | ISBN 9783835341838

Mission und Sozialhygiene

Schweizer Anti-Alkohol-Aktivismus im Kontext von Internationalismus und Kolonialismus, 1886-1939

von Francesco Spöring
Buchcover Mission und Sozialhygiene | Francesco Spöring | EAN 9783835341838 | ISBN 3-8353-4183-9 | ISBN 978-3-8353-4183-8

»Spöring setzt wichtige Impulse zur weiteren Erforschung des Themas, das zukünftig noch stärker transnational untersucht werden sollte.« (Sina Fabian, H-Soz-Kult, 17.05.2018)
»ein erfrischender Blick auf die Geschichte des Anti-Alkoholaktivismus in der Schweiz und erschliesst neue Fragehorizonte einer transnational erweiterten Geschichte der modernen Schweiz.« (Juri Auderset, Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 69/2, 2019)

Mission und Sozialhygiene

Schweizer Anti-Alkohol-Aktivismus im Kontext von Internationalismus und Kolonialismus, 1886-1939

von Francesco Spöring
Alkohol als individuelle und kollektive Herausforderung: die Anti-Alkohol-Bewegung im Spannungsfeld von Mission, Wissenschaft und Kolonialismus.
Begegnungen mit dem trunkenen »Anderen« warfen und werfen Grundsatzfragen der menschlichen Existenz auf: Welches Verhalten ist uns zugehörig und authentisch? Wo beginnt und wo endet die Freiheit des Menschen? Francesco Spöring historisiert diese Fragen, indem er den Anti-Alkohol-Aktivismus als eine der ersten globalen zivilgesellschaftlichen Bewegungen analysiert. Dazu beleuchtet er international orientierte Verbünde wie den Internationalen Alkoholgegnerbund (IBAA) sowie die Basler Mission. Während Ersterer u. a. gemeinsam mit dem Internationalen Guttemplerorden sozialhygienische Denkmuster verbreitete, initiierte Letztere unter anderem in den ehemaligen Kolonien Goldküste und Kamerun mehrere Vereine des religiös geprägten, alkoholgegnerischen Blauen Kreuz. Die untersuchten Akteurinnen und Akteure waren von einem ausgeprägten globalen Bewusstsein durchdrungen und brachten ihre Anliegen mitunter bis auf die Agenda supranationaler Organisationen wie dem Völkerbund. Angesichts der gegenseitig postulierten Abgrenzungen zwischen wissenschaftlichen und religiösen alkoholgegnerischen Positionen überraschen die zahlreichen ideellen Gemeinsamkeiten der jeweils propagierten Ansichten.