»[Der] Verf. arbeitet die Mechanismen und Effekte der Stadterneuerung im Prenzlauer Berg empirisch fundiert und detailliert heraus. Durch diese Mikroperspektive entgeht die Verortung des Gegenstandes in gesellschaftlichen Machtverhältnissen den üblichen abstrakten Leerformeln. Die seit den 1990er Jahren geführte Debatte um eine regulationstheoretisch verstandene 'postfordistische Stadtumstrukturierung' wird zwar nicht ausgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchung ordnen sich jedoch in diese Debatte ein und leisten einen wichtigen Beitrag zur kritischen Stadtforschung.«
Armin Kuhn, Das Argument, 272 (2007)
Die Restrukturierung des Raumes
Stadterneuerung der 90er Jahre in Ostberlin: Interessen und Machtverhältnisse
von Andrej HolmStadterneuerung ist immer politisch. Seit ca. 1990 haben sich wesentliche Koordinaten der Stadtpolitik verschoben: Im Dreieck von Raum, Macht und Sanierungspolitik vollzieht sich der Übergang von einer sozialstaatlichen zu einer postfordistischen Sanierungspolitik. Kennzeichnend dafür sind: die Ökonomisierung der Investition, die Flexibilisierung der administrativen Steuerung und die Individualisierung der Beteiligung. Am Beispiel der Ostberliner Sanierungsgebiete werden Wirkungsweise und Effekte einer neoliberalen Sanierungspolitik vor dem Hintergrund der Gentrification-Theorie detailliert beschrieben.