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Ob Bankangestellte, Pflegekraft, prekäre Teilzeitjobberin oder »freier« Kreativer - Arbeitsstress, Erschöpfung, Burnout und Depression sind weit verbreitet. Erklärungen für die Erschöpfungswelle gibt es viele; pharmakologische Heilsversprechen und therapeutische Angebote zur Stressbewältigung boomen. Ihr gemeinsamer Nenner: Erschöpfung durch Arbeit ist zwar ein Massenphänomen - bewältigt werden muss sie aber individuell. Stefanie Graefe nimmt demgegenüber eine Perspektivverschiebung vor: Burnout, so ihre zentrale These, ist eine eigensinnige Unterbrechung entgrenzter (Selbst-)Ökonomisierungsanforderungen im flexiblen Kapitalismus - und somit auch eine Form von Gesellschaftskritik. Am Ende steht die Frage, ob sich diese individuellen »Arbeitskämpfe« in kollektive übersetzen lassen.