S3

Anfang Februar 2008 erzählte mir eine Mitstudentin, ihr sei im Untergeschoss der Universitätsbibliothek, im Buchbereich S3, etwas Seltsames, etwas Unerklärliches passiert. Schon zuvor hatte ich von unheimlichen Ereignissen in diesem Bereich gehört.
Ich entschließe mich, eine Art „Untersuchung“ zu S3 zu machen. Ich will mit Menschen sprechen, die dort unten unheimliche Erfahrungen hatten. Vielleicht finde ich ja heraus, was es mit diesem Bereich auf sich hat. Ich hänge einige Flugblätter an der Universität auf.
Tatsächlich melden sich Leute bei mir. Zwischen Februar und April 2008 führe ich mehrere Interviews mit Studenten und Mitarbeitern der Bibliothek, sammle Berichte unheimlicher, unerklärlicher Erlebnisse. Auch verbringe ich selbst viele Stunden alleine auf S3. Oft sitze ich bis in die Nacht dort. Die Bibliothek hat 24 Stunden geöffnet.
Immer mehr nimmt mich mein Projekt gefangen. Mitte April 2008 beginne ich, von S3 zu träumen. Ich will Abstand gewinnen, keine Interviews mehr führen, keine Zeit mehr auf S3 verbringen.
Doch die Sache lässt mich nicht los. Ich muss wissen, was auf S3 vor sich geht. Mittlerweile bin ich sicher, dass dort unten etwas vor sich geht, etwas Übernatürliches. Es kann nicht sein, dass alle, mit denen ich sprach, mich angelogen haben, dass sich alle nur Geschichten ausgedacht haben. Ende April 2008 verbringe ich drei Nächte im Untergeschoss der Bibliothek.
Nach der dritten Nacht betrete ich S3 nicht mehr.