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Chancen und Risiken des demografischen und strukturellen Wandels im Saarland
Zur Bedeutung der Schlüsselgröße Humankapital
von Wolfgang Cornetz, Stefan Hell, Peter Kalmbach und Holger Schäfer, herausgegeben von Wolfgang Cornetz und Volker LinneweberEine steigende Bedeutung des Dienstleistungssektors ist seit Jahrzehnten das charakterisie-rende Merkmal des Strukturwandels in Deutschland wie auch im Saarland. Häufig wird die These vertreten, dass eine unterdurchschnittliche Arbeitsmarktperformance auch Ausdruck eines unzureichend vorangekommenen Strukturwandels sei. Der vorliegende Beitrag unter-sucht anhand empirischer Daten, ob diese These für das Saarland Gültigkeit beanspruchen kann. Dabei zeigt sich, dass eine strukturelle Schwäche allenfalls im Bereich der – allerdings für die zukünftige Beschäftigungsentwicklung bedeutsamen – unternehmensorientierten Dienste festgestellt werden kann. Dafür können eine Reihe Faktoren verantwortlich gemacht werden, zum Beispiel ein Mangel an Unternehmenszentralen im Lande oder eine ver-gleichsweise schlechte Wanderungsbilanz. Die Handlungsmöglichkeiten auf Landesebene sind begrenzt. Der am meisten Erfolg versprechende Ansatz kann jedoch von der Landesre-gierung maßgeblich beeinflusst werden. Er besteht in der Schaffung eines umfangreichen Angebots hochqualifizierter Arbeitskräfte, insbesondere im technisch-wissenschaftlichen Be-reich. Dazu sind eine Reihe hochschulpolitischer Reformen und Weichenstellungen erforder-lich, die den Schwerpunkt dieser Untersuchung bilden.