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Die straffixierte Wende in der Strafrechtspolitik, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten in den modernen Gesellschaften vollzogen wurde, hat mit dem traditionellen Doppelgespann von Verbrechen und Strafe nichts mehr zu tun. Vielmehr ist sie Vorbote einer neuen Regierung der sozialen Unsicherheit, deren Ziel die Neuausrichtung des Verhaltens all derer ist, die in die Turbulenzen der ökonomischen Deregulierung und der Verwandlung der Wohlfahrt in ein Sprungbrett zur prekären Beschäftigung hineingeraten sind. Im Rahmen dieses „liberal-paternalistischen“ Apparats ist das Gefängnis zu seiner ursprünglichen Aufgabe zurückgekehrt: Teile der Bevölkerung und Territorien zu zähmen, die sich der neu entstehenden Wirtschafts- und Moralordnung widersetzen, und die Stärke der Regierenden rituell zu behaupten.