
„Peter Lehmann, das ist Name und Programm zugleich. Mit seinem Chemischen Knebel hat Peter Lehmann sich in die neuere Psychiatriegeschichte eingeschrieben. Unter den radikalen Psychopharmaka-Kritikern ist er als Nicht-Pharmakologe, Nicht-Chemiker, Nicht-Arzt gewiss der kompetenteste. In jedem Fall ist er – die gerade genannten Berufsgruppen ein geschlossen – der belesenste. 1100 Literaturverweise im ersten Band, 1677 im zweiten suchen ihresgleichen. Peter Lehmanns Schöne neue Psychiatrie ist eine Fundgrube für jede Fachfrau und jeden Fachmann. Nirgendwo sonst sind so viele Informationen über unerwünschte Wirkungen von Psychopharmaka aller Art, insbesondere aber von Neuroleptika, zusammengetragen. Peter Lehmanns Buch ist ein großartiges Geschenk an die Psychiatrie. Diese hat allen Grund, sich bei ihm für den immensen Arbeitsaufwand zu danken, den er für sie und für die psychisch Kranken geleistet hat.“ (Asmus Finzen)
Schöne neue Psychiatrie. Band 1: Wie Chemie und Strom auf Geist und Psyche wirken
Mit dem Beitrag "Elektroschock" von Leonard R. Frank
von Peter LehmannDas Buch richtet sich primär an die Behandelten und ihre Angehörigen. Umfassende und allgemeinverständliche Informationen über die erheblichen Gesundheitsrisiken von Psychopharmaka sollen ihnen eine fundierte und unabhängige Entscheidung darüber ermöglichen, ob sie diese einnehmen wollen oder nicht. Sollte bereits ein Schaden eingetreten sein, wird der Nachweis erleichtert, dass er durch die Behandlung verursacht wurde. Juristen und im psychosozialen Bereich Tätigen dient das Buch als Handbuch und Nachschlagewerk.
In diesem Buch stehen die vielfältigen Risiken und Schäden auf der psychischen Ebene und im Bereich der geistigen Fähigkeiten im Mittelpunkt. Themenschwerpunkte: Psychopharmakabedingte emotionale Verarmung, Persönlichkeitsveränderung, Depression, Verzweiflung, Selbsttötung, Verwirrtheit, Delire und psychotische Zustände; Störungen der Sinnesorgane; Gedächtnis-, Konzentrations-, Schlaf- und Traumstörungen; Selbstversuche von Medizinern; Psychopharmakaversuche an Tieren.
Da Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium, Carbamazepin, Psychostimulanzien und Tranquilizer an immer mehr Menschen – insbesondere an Frauen, Kinder und Alte – in steigenden Dosierungen und unkalkulierbar wirkenden Kombinationen verabreicht werden, ist ein kritisches Wissen um ihre Gefahren wichtiger denn je. Dies betrifft auch die neu entwickelten Tranquilizer, Antidepressiva und Neuroleptika.
Leonard Roy Frank, der US-amerikanische Experte für Elektroschockschäden, stellt in einem eigenen Kapitel die negativen Wirkungen (insbesondere Gedächtnisverlust) dieser umstrittenen Methode dar.
Originalausgabe 1996. Mit umfangreichem Schlagwortverzeichnis, allen aktuellen deutschen, österreichischen und Schweizer Psychopharmaka-Handelsnamen und 1106 Quellenangaben.