Holzschutz nach Norm (DIN 68800-1-Grundsätzliches) | ISBN 9783935969864

Holzschutz nach Norm (DIN 68800-1-Grundsätzliches)

Buchcover Holzschutz nach Norm (DIN 68800-1-Grundsätzliches)  | EAN 9783935969864 | ISBN 3-935969-86-4 | ISBN 978-3-935969-86-4

Holzschutz nach Norm (DIN 68800-1-Grundsätzliches)

Mit Erscheinen der Normreihe DIN 68800 mit ihren Teilen 1 bis 4 im Oktober 2011 bzw. Februar 2012 [1] löst diese nach mehrjähriger Überarbeitung die über viele Jahre geltenden Fassungen aus den Jahren 1974 (Teil 1), 1996 (Teil 2), 1990 (Teil 3) und 1992 (Teil 4) ab. Es ist vorgesehen, die bauaufsichtlich relevanten Inhalte der überarbeiteten Normen bauaufsichtlich einzuführen. Bis dahin gelten aus bauordnungsrechtlicher Sicht weiterhin die bereits eingeführten Abschnitte von DIN 68800-2 und DIN 68800-3.
Die Normreihe wurde gegenüber der bisherigen Ausgabe grundlegend neu aufgebaut. So beschreibt Teil 1 die Gefährdung von Holz und Holzwerkstoffen durch holzzerstörende und holzverfärbende Organismen, führt die bereits seit längerem in Europa eingeführten Gebrauchsklassen (Klassifizierung der Einbausituation von Holz in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen) ein und löst damit die Gefährdungsklassen (Einteilung von Holz hinsichtlich seiner Gefährdung durch holzzerstörende Organismen) ab – wobei die nationale GK 0 beibehalten wurde. Des Weiteren führt sie die Maßnahmen zum Schutz des Holzes gegen Schadorganismen auf, geht auf deren Notwendigkeit und Auswahl ein und stellt Anforderungen an deren Planung sowie an die Ausführenden. In Teil 2 werden die vorbeugenden baulichen Maßnahmen im Hochbau aufgeführt. Teil 3 beschäftigt sich mit dem vorbeugenden Schutz von Holz mit Holzschutzmitteln. Teil 4 regelt die Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmen bei einem Befall durch holzzerstörende Pilze und Insekten.
Zielsetzung dieser Informationsschrift ist es, den Leser auf grundlegende Neuerungen und Änderungen gegenüber der bisherigen DIN 68800 aufmerksam zu machen und sie zu erläutern. Wichtige und erklärungsbedürftige Inhalte werden besonders beleuchtet, um dem Planer und Ausschreibenden von Holzschutzmaßnahmen, dem Verarbeiter von Holzschutzmitteln bis hin zum Bauherrn und Hausbesitzer Entscheidungshilfen an die Hand zu geben, damit durch die richtige Auswahl der Holzschutzmaßnahme sichergestellt wird, dass die erwartete Lebensdauer des zu schützenden Holzbauteils tatsächlich erreicht wird. Die betrachtete Zeitspanne kann sich dabei von einigen Jahren bis zu mehreren Jahrzehnten erstrecken. Die gewählte Schutzmaßnahme sollte hinreichend geeignet sein, um auch üblichen, aus der Baupraxis bekannten Einflüssen auf das Holzbauteil bzw. der Holzkonstruktion wie nachträgliche Ein- und Umbaumaßnahmen, Schadereignissen etc. zu widerstehen bei gleichzeitig hoher Sicherheit für Mensch und Umwelt.
Die Sichtweise, den Holzschutz betreffend, mag sich in verschiedenen Verkehrskreisen im Laufe der Zeit geändert haben. Um einen größeren Gestaltungs- und Planungsspielraum zu erhalten,   wird möglicherweise eher dazu geneigt, Sicherheitstoleranzen abzusenken oder auszureizen und von einer idealisierten Bauausführung auszugehen. Die Norm ist auf eine fehlerfreie Ausführung ausgelegt. Nicht verhindert wird, dass beim individuellen Bauen die vielen ineinandergreifenden Gewerke sich gegenseitig beeinflussen. Hier sind in besonderem Maß Planer und Architekten gefragt, denn gerade beim Holzbau gilt: Weder die Eigenschaften des Holzes haben sich geändert noch die auf den natürlichen Baustoff Holz einwirkenden Schadorganismen. Durch vorbeugende Behandlung mit Schutzmitteln und durch zahlreiche Bekämpfungsmaßnahmen gegen holzzerstörende Insekten an nicht geschütztem Holz konnte in den vergangenen Jahrzehnten deren unkontrolliertes Ausbreiten verhindert werden. Dies kann sich wieder ändern. Da es sich um langfristige Entwicklungen handelt, ist hier besondere Weitsicht gefragt.
Der Erläuterung zur DIN 68800, Teil 3 „Vorbeugender Schutz von Holz mit Holzschutzmitteln“ widmet sich eine gesonderte Informationsschrift der Deutschen Bauchemie. Darin sind u. a. Hinweise zu den Gebrauchs- und Penetrationsklassen und die richtige und sichere Anwendung von Holzschutzmitteln enthalten.