Baulicher Brandschutz für Tunnel in offener Bauweise von Carsten Peter | Rechnerischer Nachweis | ISBN 9783956060069

Baulicher Brandschutz für Tunnel in offener Bauweise

Rechnerischer Nachweis

von Carsten Peter, Jan Knief, Jörg Schreyer und Antonio Piazzolla
Mitwirkende
Autor / AutorinCarsten Peter
Autor / AutorinJan Knief
Autor / AutorinJörg Schreyer
Autor / AutorinAntonio Piazzolla
Buchcover Baulicher Brandschutz für Tunnel in offener Bauweise | Carsten Peter | EAN 9783956060069 | ISBN 3-95606-006-7 | ISBN 978-3-95606-006-9

Baulicher Brandschutz für Tunnel in offener Bauweise

Rechnerischer Nachweis

von Carsten Peter, Jan Knief, Jörg Schreyer und Antonio Piazzolla
Mitwirkende
Autor / AutorinCarsten Peter
Autor / AutorinJan Knief
Autor / AutorinJörg Schreyer
Autor / AutorinAntonio Piazzolla
B 94: Baulicher Brandschutz für Tunnel in offener Bauweise – Rechnerischer Nachweis
heruntergeladen werden. Peter, Knief, Schreyer, Piazolla
Dieser Bericht liegt nur in digitaler Form vor und kann unter http://bast. opus. hbz-nrw. de/
In dem geltenden Regelwerk für Straßentunnel, der ZTV-ING, ist das derzeitige rechnerische Nachweisverfahren zum baulichen Brandschutz für Rechteckrahmenquerschnitte im Teil 5 Abschnitt 2 über ein vereinfachtes Nachweisverfahren mit Ansatz eines Temperaturgradienten von 50K in Wand und Decke geregelt. Alternativ kann nach ZTV-ING ein „genauerer“ rechnerischer Nachweis durchgeführt werden, der jedoch in der Praxis kaum angewendet wird, da hierzu bisher keine eindeutigen Regelungen zur Durchführung vorliegen.
Es stellen sich insbesondere die Fragen, inwieweit über einen genaueren rechnerischen Nachweis Einsparpotentiale bei der Bewehrung gegenüber dem vereinfachten Nachweis vorliegen und welchen Einfluss eine verlängerte ZTV-ING-Kurve (55 Minuten Vollbrandphase statt 25 Minuten Vollbrandphase) auf die erforderlichen Bewehrungsgehalte hat.
Im vorliegendem Forschungsvorhaben wurden die genaueren rechnerischen Nachweise für typische Rechteckrahmenquerschnitte von Straßentunneln (ein- und zweizellig) auf Grundlage des Eurocodes EN 1992-1-2 [4], „Allgemeines Rechenverfahren“ durchgeführt.
Aufgrund des deutlich unterschiedlichen Abplatzverhaltens von Beton ohne PP-Fasern und Beton mit PP-Fasern mit entsprechendem Einfluss auf das Tragverhalten im Brandfall wurden differenzierte Berechnungen durchgeführt. Die Annahmen für die Größe und den Zeitpunkt der Betonabplatzungen basieren auf den Auswertungen von Großbrandversuchen für Rechteckrahmen [10].
In zusätzlichen statischen Berechnungen wurde der Lastfall nach dem Brand mit Berücksichtigung der veränderten Baustoffeigenschaften durch die Brandeinwirkung nachgewiesen.
Auf Grundlage der durchgeführten Berechnungen wurde ein Leitfaden mit Musterstatik für den genaueren rechnerischen Brandschutznachweis erstellt. Der Leitfaden mit Musterstatik soll bei der zukünftigen Dimensionierung von Rechteck-konstruktionen von Straßentunneln einen optimierten Brandschutznachweis mit einhergehenden Kostenoptimierungen gegenüber dem bisherigen vereinfachten Brandschutz-nachweis ermöglichen.
Es hat sich gezeigt, dass der genaue rechnerische Nachweis des Brandfalls ein komplexes Berechnungsverfahren ist, das in der Praxis noch nicht erprobt ist. Auf Grundlage der Ergebnisse des genaueren rechnerischen Nachweisverfahrens wurde ein für die Praxis zweckmäßiges Berechnungsverfahren mit Vorgabe eines von der Bauteildicke abhängigen linearen Temperatur-gradienten entwickelt. Voraussetzung für die Anwendung dieses Nachweisverfahrens sind vergleichbare Randbedingungen im Brandfall hinsichtlich Größe von Betonabplatzungen und Temperaturverteilungen im Bauteil, welche bei der Verwendung von Betonen mit PP-Fasern und entsprechenden Vorgaben an Rezeptur, Herstellung und Verarbeitung gesehen werden.
Für eine Fortschreibung der ZTV-ING Teil 5, Abschnitt 2, Nr. 10 „Baulicher Brandschutz“ werden entsprechende Empfehlungen formuliert.