Ach, mein Kosovo! von Mechthild Henneke | ISBN 9783962581268

Ach, mein Kosovo!

von Mechthild Henneke
Buchcover Ach, mein Kosovo! | Mechthild Henneke | EAN 9783962581268 | ISBN 3-96258-126-X | ISBN 978-3-96258-126-8
Leseprobe

Balkan Transitional Justice: Unlike many Kosovo war stories, the main character in Henneke's book does not see himself and his comrades as superheroes.
„He pays a high price and he is not so proud at the end,“ she said.

Südosteuropa-Mitteilungen: „Das Buch ist emotional hochgeladen. Die Ankündigung zu Beginn, dass viele der Geschichten auf Realität basieren, lässt die Lesenden streckenweise fast unerträglich mitleiden.“

Deutsche Welle: Mechthild Henneke zeigt wie schwierig und schmerzhaft der Weg zur Gründung des neuen Staates Kosovo war. Ein Gespräch mit Vjosa Çerkini.
Das Buch „Ach, mein Kosovo“ spricht über einen jungen Mann aus dem Kosovo, der in Deutschland lebt und sich aus Deutschland heraus der UÇK anschließt. Er studiert Medizin in Deutschland, hat sich ein wunderbares Leben aufgebaut, verlässt aber alles, weil er sagt, er könne nicht zugucken, wenn Kosovo von den Serben verletzt wird und er wolle selbst kämpfen. Er schließt sich der UÇK an und entdeckt in der ersten Schlacht, dass es ihm nicht leicht fällt zu töten, dass es ihm aber leicht fällt, den Verwundeten zu helfen. Sein Talent wird auch von der UÇK wahrgenommen und er wird einer der wenigen Ärzte innerhalb der UÇK.
Mechthild Henneke sagt, die Geschichte basiere hauptsächlich auf Fakten und zeige, „wie fähig Menschen im Krieg sind. Sie werden wirklich zu Helden und wachsen über sich hinaus. Gleichzeitig zahlen sie einen sehr hohen Preis, in dem Sinn, dass der Held [meines Buchs] natürlich viele Menschen sterben sieht, viel Leid sieht, und sieht, was der Krieg anrichtet. Am letzten Tag des Kriegs, an dem das Buch endet, fühlt er sich innerlich sehr erschöpft, er fühlt sich müde, weil der Krieg ihm seine ganze Kraft genommen hat.“
DW: Was verbindet Sie mit der Romanfigur?
Henneke: Oh, ich habe zu ihr eine sehr enge Beziehung. Ich denke, ich bin selbst in alle meine Charaktere involviert. Vielleicht war das einer der Gründe, warum ich es [die Geschichte] als Roman geschrieben habe. Ich bin selbst mit viel Idealismus in den Kosovo gekommen und habe viele Aspekte in Naims [Naim Bardiqi, dessen Geschichte den Roman inspiriert hat] Geschichte gefunden, die mich begeistert haben. Ich war nicht im Krieg im Kosovo, aber ich habe dennoch eine Liebe zum Kosovo und Freude am Kosovo. Das konnte ich in meine Charaktere integrieren. Zum Beispiel gibt es wilde Typen, die auftauchen und das hat mir Spaß gemacht zu schreiben. Das ist auch ein Aspekt des Lebens: einfach auf den Tisch zu hauen und Witze zu machen. Ich habe es geschafft, ein wenig in Naims' Charakter hineinzukommen.
Der Titel des Romans „Ach“ ist ein Ausruf des Leidens. Ist es das, was Sie über den Kosovo denken, oder welchen Bezug haben Sie zu Kosovo oder zur Hauptfigur?
Henneke: „Ach, mein Kosovo!“ kann auch ein Ausdruck von Liebe sein, also sagen wir – mit Emotionen. Aber es ist wahr, es gibt auch ein wenig von diesem Schmerz, dass Kosovo kein einfaches und gutes Leben hat, wie die Menschen es sich wünschen. Und so, wie es heute ist, denke ich, dass man tatsächlich sagen kann „Ach, mein Kosovo!“, denn 20 oder 23 Jahre nach Kriegsende gibt es immer noch viele Probleme.
Ich bin jetzt wieder hier und ich sehe viele Leute, die mir von Problemen erzählen, mit dem Gesundheitssystem und den Arbeitsplätzen, dem Verkehr, Renten. Es gibt noch viel zu tun. Einige Dinge sind wahrscheinlich nicht so gelaufen, wie die es sich erträumt hatten, die damals gekämpft
haben. Solange man noch „Ach“, „Ach, mein Kosovo!“ sagt, wünsche ich den Menschen alles Gute, es gibt noch viel Arbeit.
Die Hauptperson in Ihrem Buch und seine Freunde sind keine Superhelden, im Gegensatz zu vielen Geschichten über den Kosovo-Krieg. Der Krieg hat jedoch auch heroische Motive. Was ist die Aussage in Ihrem Buch? Gibt es einen gerechten Krieg?
Henneke: Der Krieg war notwendig für die Menschen im Kosovo. Sie kämpften und widersetzten sich. Wir können sehen, dass man heute in der Ukraine nicht zulassen kann, dass die Heimat zerstört wird. Kosovo hat großes Leid erlebt, ich verstehe voll und ganz, warum die Leute in den 1990er Jahren sagten, komm und bring Waffen. Es war sehr schwierig für mich als Deutsche, mir so etwas nach dem Zweiten Weltkrieg vorzustellen. Aber sobald ich hierher kam, wurde mir klar, dass dies der einzige Weg war, das Leiden zu beenden und internationale Aufmerksamkeit zu erregen.

Berliner Zeitung: tung ist Mechthild Henneke als Autorin von Reportagen, Porträts und Sachtexten vertraut. Die Poli- tikwissenschaftlerin hat in den 1990er-Jahren über die Balkan- kriege geschrieben, bis sie die Rolle wechselte und selbst mit einer Hilfsorganisation in die Region ging. Ab 2001 war sie sieben Jahre lang in der Mission der Vereinten Nationen im Kosovo tätig. Längst arbeitet sie wieder als Journalistin in Deutschland. Nun überrascht sie mit einem erneuten Rollen- wechsel: Gerade ist ihr Roman „Ach, mein Kosovo!“ erschienen.

GESEKE: Dass die Autorin den Kosovo als Thema für ihren ersten Roman gewählt hat, kommt nicht von ungefähr. Bereits 1999 verbrachte sie während einer beruflichen Auszeit drei Monate in der Region, erlebte den Nato-Einsatz und die Flüchtlingskrise direkt mit. (…) Die Handlung in , Ach, mein Kosovo!' ist zwar fiktiv, lehnt sich jedoch an die Geschichte von Naim Bardiqi und seinen Erlebnissen an.

Westfalenblatt: „Ach, mein Kosovo!“: Wie ein Stoßseufzer klingt der Titel des ersten Romans, den in diesen Tagen die aus Salzkotten stammende Journalistin und Autorin veröffentlicht. Die bewegende Geschichte, die die 56-Jährige darin erzählt, ist fiktiv, habt aber einen wahren Hintergrund. Das Buch dreht sich um Freundschaft, das Leben zwischen zwei ganz unterschiedlichen Kulturen und letztlich um die Frage, warum Menschen in den Krieg ziehen und wofür es sich eigentlich zu kämpfen lohnt.

Welt am Sonntag: Roman Was geht in einem Menschen vor, der aus freien Stücken in den Krieg zieht?
Der seine neue Heimat, seine Frau, ein Leben in Frieden gegen die Waffe tauscht? Antworten gibt wie so oft die Literatur. Mechthild Henneke lässt uns ein in das Denken und Fühlen des Medizinstudenten Taras Galani, der Deutschland 1998 wie- der verlässt, sich der albanischen Befreiungsarmee UÇK anschließt und später Feldarzt wird. Die Autorin von „Ach, mein Kosovo!“ (PalmArtPress) hat viele Jahre auf dem Balkan gelebt und gearbeitet. Die Geschichte, die sie erzählt, basiert auf wahren Begebenheiten und ist vor allem eine über die Kraft der Freundschaft.

Ach, mein Kosovo!

von Mechthild Henneke
Der Held des Romans „Ach, mein Kosovo“ schließt sich 1998 der Kosovo Befreiungsarmee an, tauscht dann aber das Gewehr gegen ein Stethoskop, denn er ist angehender Mediziner. Bevor Taras Galani in den Krieg zieht, hat er mehrere Jahre in Deutschland gelebt. Aber nichts kann ihn halten, als die Situation in seiner Heimat eskaliert. Der Roman von Mechthild Henneke beruht auf wahren Begebenheiten und greift Themen unserer Zeit auf: Krieg, Flucht und das Leben zwischen zwei Kulturen. Die Autorin treibt die Frage um: Wofür lohnt es sich zu kämpfen? und mehr noch: Was macht das mit einem? Taras wächst als Sanitäter und Feldarzt über sich hinaus, wirft sich in Abenteuer und beginnt, an seiner Mission zu zweifeln. Der Roman endet mit dem Abzug der Serben, doch ein Sieg ist das für Taras nicht.