Lebewohl, Martha von Ingke Brodersen | Die Geschichte der jüdischen Bewohner meines Hauses | ISBN 9783985680757

Lebewohl, Martha

Die Geschichte der jüdischen Bewohner meines Hauses

von Ingke Brodersen
Buchcover Lebewohl, Martha | Ingke Brodersen | EAN 9783985680757 | ISBN 3-98568-075-2 | ISBN 978-3-98568-075-7

FAZ: Ein eindringliches Buch. So oft man von ähnlichen Schicksalen gehört und gelesen haben mag, in dieser Aufarbeitung der Geschichten jener Männer und Frauen, […] erfährt die Ära der Terrorjahre eine erschreckende Präsenz.

rbb Kultur: Ingke Brodersen hat das Leben von 24 Verschwundenen zu ihrem eigenen gemacht. Die Bewohner von damals sind aus der Vergessenheit in dieses Haus zurückgekehrt.

Tagesspiegel: Ihre eindrucksvolle, umfassende Recherche hat Brodersen mit der Professionalität einer Historikerin unternommen, aber sie hat dabei stets einen empathischen Blick auf die Menschen, über deren Geschichte sie geforscht hat. Das macht das Buch zu einer besonderen Lektüre.

Welt am Sonntag: So berührt zutiefst, mit welcher Akribie und gleichzeitig enormer Feinfühligkeit, ja dann doch poetischer Kraft, Ingke Brodersen das Schicksal der 24 Personen in ihrem Haus zu erfassen versucht. Ein solches Buch schreibt man nur einmal im Leben.

Lebewohl, Martha

Die Geschichte der jüdischen Bewohner meines Hauses

von Ingke Brodersen
Marthas Flügel und Bettys blaues Sofa 24 Verschwundene. Deportiert aus dem Haus, in dem Ingke Brodersen wohnt. Ein »Judenhaus«. Einige flüchten, andere verstecken sich. Von ihnen erzählt die Historikerin. Und von denen, die heute Zuflucht suchen. Hanns-Stephan ist zwölf, als er 1939 in London Liverpool Station auf dem Bahnsteig steht. Gerettet mit dem Kindertransport. Seine Mutter stirbt im Bombenhagel. Sein Vater Siegfried Jacob taucht unter und überlebt. Ihm gehört das Haus, in das andernorts vertriebene Juden zwangseingewiesen werden. Ein sogenanntes »Judenhaus«, wie es auch in anderen Ländern Europas zu finden war. Als Ingke Brodersen in eine Wohnung im vierten Stock genau dieses Hauses einzieht, weiß sie nichts von Martha, Clara und Bertha. In einer beeindruckenden Recherche rekonstruiert sie die Lebenswege der Verfolgten. Und sie wendet sich denen zu, die heute Vertriebene sind: Safed aus Bosnien oder Aziz und Rana aus Kabul. So ist ihr Buch ein bewegendes Zeugnis des Gedenkens und gelebter Mitmenschlichkeit. »Dieses Buch erzählt von 24 Verschwundenen. 1942 deportiert aus dem Haus, in dem ich wohne. Und von den anderen, die entkamen. Ich lernte sie alle erst Jahre nach meinem Einzug kennen. Ich erzähle ihre Geschichten. Und meine.« Ingke Brodersen