Im Zeitalter der Globalisierung diktieren die Industrieländer vielen Entwicklungsländern die Wirtschaftspolitik – mit negativen Resultaten. Dass die Bilanz der Entwicklungsländer nicht allzu schlecht ausfällt, ist Ländern wie Indien, China oder Südkorea zu verdanken – gerade weil sie sich dem wirtschaftspolitischen Diktat Washingtons nicht unterwerfen mussten. Niggli warnt vor der Illusion, man könne die wirtschaftliche Globalisierung durch soziale und ökologische Leitplanken zivilisieren. Demokratie und Selbstbestimmung sind mit voller ökonomischer Integration aller Länder nicht vereinbar. Ein neues weltwirtschaftliches Regulationsregime ist notwendig, das den Ländern mehr Spielraum für eigenständige Entwicklungsstrategien gibt. Ein solcher Kurswechsel bedingt aber, dass die Bevölkerung der Industrieländer dem neuen 'liberalen' Imperialismus entgegentritt, den die USA gegen den 'Terrorismus' konzipieren.
Nach der Globalisierung von Peter Niggli | Entwicklungspolitik im 21. Jahrhundert | ISBN 9783866671409