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Wenn wir weg sind, ist alles nur noch Geschichte
Die Erinnerung von Überlebenden
herausgegeben von Kerstin Amthor, Ulrike Huber und Thomas KäpernickAuf Einladung von Radio Dreyeckland in Freiburg berichteten fünf Überlebende der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik von ihrer Lebensgeschichte - zuerst Jutta Bergt von ihren Versuchen, nach ihrer Befreiung aus Deutschland zu emigrieren. Der Sinto Herbert Ricky Adler verknüpfte seine Überlebensgeschichte mit seiner Anklage der anhaltenden Diskriminierung von Sinti und Roma. Alfred Jachmann, im Frühjahr 2002 verstorben, berichtete vom Beginn der Verfolgung im nationalsozialistischen Deutschland und beobachtete kritisch die deutsche Gesellschaft nach 1945. Trude Simonsohn legte den Schwerpunkt ihrer Geschichte auf die Verhaftung aus der Mitte ihrer Jugendgruppe und die Zeit in Theresienstadt. Während diese vier Auschwitz und andere Lager überlebten, mussten die Eltern des kleinen Felix Rottberger ihn im Versteck in Dänemark zurücklassen. Diese Berichte sind nicht nur nachzulesen, sie sind in zentralen Ausschnitten auch auf Audio-CD dokumentiert.
Ergänzt werden die Dokumente durch Texte zur Kritik der politischen Veränderungen im Deutschland der letzten Jahre. Den Widerspruch zwischen wachsendem öffentlichen Interesse an ZeitzeugInnen und gleichzeitiger Entwertung der Zeugnisse Überlebender macht Günther Jacob zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen. Angesichts immer neuer antisemitischer und rassistischer Vorstöße ist Empathie mit den Überlebenden notwendig, ist geboten, ihnen nicht die Last alleine zu überlassen, das Geschehene in der öffentlichen Erinnerung zu halten. „Der von Radio Dreyeckland eingeschlagene Weg ist der einzig richtige - fernab aller pflichtschuldig geäußerten Politikrhetorik auf die Worte eines Überlebenden zu setzen, auf den Bericht eines Opfers zu vertrauen.“ (Badische Zeitung, 7.11.2000)
Ergänzt werden die Dokumente durch Texte zur Kritik der politischen Veränderungen im Deutschland der letzten Jahre. Den Widerspruch zwischen wachsendem öffentlichen Interesse an ZeitzeugInnen und gleichzeitiger Entwertung der Zeugnisse Überlebender macht Günther Jacob zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen. Angesichts immer neuer antisemitischer und rassistischer Vorstöße ist Empathie mit den Überlebenden notwendig, ist geboten, ihnen nicht die Last alleine zu überlassen, das Geschehene in der öffentlichen Erinnerung zu halten. „Der von Radio Dreyeckland eingeschlagene Weg ist der einzig richtige - fernab aller pflichtschuldig geäußerten Politikrhetorik auf die Worte eines Überlebenden zu setzen, auf den Bericht eines Opfers zu vertrauen.“ (Badische Zeitung, 7.11.2000)