Person Franz Baur
Hinweis: Der Name Franz Baur erscheint bei verschiedenen Verlagen. Es kann sich hierbei um die jeweils selbe Person oder auch um namensgleiche handeln.Franz Baur bei Allitera Verlag
Franz Baur, geboren 1955 in Erdweg, studierte Mathematik und Genetik an der LMU München. Später arbeitete er als Informatiker und Banker bei der Hypo Bank (später HVB), war Vorstand bei Consor (später BNP/Paribas) und Mitgründer und Geschäftsführer bei Oncolead (Startup im Krebsforschungsbereich). Franz Baur lebt mit seiner Familie in Erdweg im Landkreis Dachau.
Franz Baur bei tredition
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Aufgewachsen zwischen Schweinehälften und Schafsdünndarm, knackiger
Kleidung für saftig-braune Wienerwürstchen.
Salzige Wollbündel, verschlungen, immer bereit, Knoten auszubilden,
unlösbar, in kleinsten Wunden brennend, Fegefeuer an klammen Fingern.
Töten von Tieren ist Gewohnheit, Prozess, automatisiert, abgelöst vom
Lebenlöschen aus der Zeit. In schwarzen Stiefeln und mit Gummischürze
wird das Mitleid abwaschbar. Einfach nur Arbeit, Fleischerwerb wie
Brotebacken. Keine Schuld, nur Tatsache, ja Sache, nicht Leben eben.
Erinnerungen? Nein, Manifestierungen!
Internat zwischen schwarzen Schwesternflügeln, fern, in wenig sanfter
Umarmung. Hinterfotzige Gewalt mit kalter Rache in den Augen, neben
sanfter Hingabe. Heimweh nach dem Gewohntem, nicht nach der Wärme.
In meinem Kopf klingt es weiter, ich kehre zurück und probiere ihr anderes
Leben aus, im Gymnasium, in München, in fremder Welt mit fremder
Sprache. Anwaltskinder sprechen Deutsch als Vatersprache.
Dann – Theater. Da sind sie wieder, meine Mutter auf der Bühne und mein
Vater, wenn er frei war, der scheue Diktator. Und da bin ich zwischen Orff
und Ionesco, zwischen Sprache und Mathematik, allzu lange nicht
erwachsen. Aber auf der Bühne bin ich alles, was ich sein könnte. Der
Schauder in den Abgründen von Tschechow und der zu Tode logische Karl
Valentin.
Mathematikstudium als Antwort auf die Unsicherheit, Bank aus Feigheit vor
der Bühne. Bunter Vogel in fremder Geschäftswelt, „immer anders“ wird
zum Prinzip, Schreiben zum Ausweg oder Weg oder Abgrund. Erfolg
verwunderlich für alle, am meisten für mich selbst. Schwarz leuchtet auf
blassem Hintergrund wie Licht, das war es vielleicht. Nebenher Vorstand auf
der Bühne und immer noch Todesengel in Schlachtfeldern der Ernährung,
morgens in kalten Fliesenräumen, ehe die Sonne aufgeht, schmutzige
Hände in üblen Gerüchen, am Abend schon in Paris, in Dubai, in wo auch
immer. Zwischen blauen Anzügen, der einzige mit Schmutz unter den
Fingernägeln und fremd dem eigenen Tun, auf allen Seiten.
Schreiben zum Ausweg oder Weg oder Abgrund.
Mein Buch, Schubladen-Ich auf tausend Blättern. Fraktale Tagebuchnotizen
ohne zeitliche Ordnung. Herausgepickt ohne Wertung, ziellos, zufällig aus
dem Stapel gefallen. Die Hoffnung bleibt in sich, trotz allem
einmalig zu sein, die schönste Alternative zur Unsterblichkeit und die
Schwester der Eitelkeit. Glücksmomente und salzig brennende Fingerspitzen.
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