Krimibestenliste Deutschlandfunk Kultur: Vielstimmige, mit Heuchelei und seelischer Grausamkeit gespickte Erzählung über die repressive katholische Sexualmoral.
Deutschlandfunk Kultur: Piñeiro erzählt mehrstimmig, lässt die Akteurinnen und Akteure in eigenen Kapiteln nacheinander zu Wort kommen. Ein politischer Roman, in dem sie sich bezüglich der katholischen Kirche positioniert und für das Abtreibungsgesetz einsetzt.
WDR: Das ist ein Krimi, aber Claudia Piñeiro greift letztlich gesellschaftspolitisch relevante Themen auf. Die Tragödie dieser Familie endet als eine brisante politische Geschichte.
Deutschlandfunk Kultur: Es geht um die Rolle der Katholischen Kirche, um moralische Werte und die heilige Familie. Das Interessante ist, wie die Täter sich moralisch massierend auf Religion herauswinden, ihre eigene Verantwortungslosigkeit und Scheusaligkeit auch noch moralisch begründen können. Das ist erschütternd und das, was das Buch universal macht. Feste Glaubensgrundsätze, die wichtiger sind als menschliche Schicksale.
Petras Bücherapotheke: Klug erzählt Claudia Piñeiro von Glauben und Zweifeln, religiösem Fanatismus und der Macht der Kirche in unserer heutigen Zeit. Meisterlich schafft sie es, die Geschichte durch die ungewöhnlichen Blickwechsel spannend zu halten und dabei gleichzeitig jede Menge Fragen aufzuwerfen. So clever ist die Geschichte konstruiert, ihre Vielstimmigkeit so wunderbar abgestimmt. Die Übersetzung aus dem Spanischen von Peter Kultzen sitzt passgenau wie ein maßgeschneiderter Schuh und unterstreicht jede dieser Stimmen perfekt. Wie die Tonalität jeweils wechselt, wenn ein neuer Erzählender die Bühne betritt, ist ungemein stimmig.
Büchereck Niendorf Nord: Faszinierend, was der Glaube, was die Katholische Kirche mit einem macht. Auch wie aus verschiedenen Perspektiven der Mordfall aufgerollt wird. Ein Buch, das mitreißt, fesselt, sodass man es in einem Zug durchliest. Unglaublich gut geschrieben.
Lía glaubt nicht mehr an Gott. Nicht, seit ihre siebzehnjährige Schwester grausam ermordet wurde. In ihrer streng religiösen Familie fühlt sie sich völlig allein gelassen, und bald bricht sie den Kontakt zu ihr gänzlich ab.
Dreißig Jahre vergehen ohne den geringsten Hinweis auf den Mörder, dreißig Jahre, die tiefe Gräben in der Familie hinterlassen. Erst eine unerwartete Begegnung wirbelt die Vergangenheit wieder auf und entfesselt einen Sturm, der alle mit sich reißt.
Claudia Piñeiro ergründet ein erschütterndes Familiengeheimnis, hinter dem ein Netz von religiösem Fanatismus, kirchlichem Machtanspruch und Repressionen sichtbar wird.