Neue Zürcher Zeitung: Die ambitionierte Saudiaraberin bietet ihrer persischen Schwester aus ›Tausendundeiner Nacht‹ punkto Phantasie und Courage würdig Paroli, und der erfahrene Übersetzer Hartmut Fähndrich hat alle Hände voll zu tun, um die komplexe Erzählung so lebensprall und farbig wiederzugeben, wie sie erdacht war. Denn von Glaubensenge und Sittenstrenge ist herzlich wenig zu finden in diesem Roman, der die unter dem repressiven Religionsverständnis erstickenden Gefühle und Begehrlichkeiten in einem taumelden Reigen vorführt und doch dem islamischen Glauben und seinen heiligen Stätten auf wundersame Art Ehrerbietung zollt.
Islamische Zeitung: Das alles ist so meisterhaft erzählt, so genial komponiert, dass ich, obwohl ich als Muslim das eigentlich nicht tun sollte, gern eine Wette darauf abschließen möchte, dass die Autorin als erste Frau aus dem islamischen Kulturkreis demnächst den Literaturnobelpreis erhalten wird. Inschallah! Der deutsche Leser hat zudem das Glück, dass das Buch in Hartmut Fähndrich einen dem Rang des Romans entsprechenden Übersetzer gefunden hat, einen Meister seines Fachs und einen Orientgelehrten, der sich in der Sprache des Qur’an ebenso gut auskennt wie im Idiom und der Lebenswelt des heutigen Arabischen.
Deutschlandfunk: Geografisch breit und historisch tief stößt Raja Alem mit ihren sich immer weiter verzweigenden Erzählungen vor. Dem Übersetzer Hartmut Fähndrich ist es trotzdem gelungen, den sehr schwierigen arabischen Text in ein wunderbar flüssiges Deutsch zu übertragen.
www.psychosemit.blogspot.de: »Eine versiertere, empathischere und gewinnendere Erzählerin der Geschichte Mekkas als die brillierende und zu schärfster Analyse und beißender Satire ebenso wie zu reinstem Mitgefühl bereite Vielkopfgasse kann man sich kaum denken. Das Halsband der Tauben
ist unter vielen bestechenden Romanen aus dem arabischen Kulturraum vermutlich derjenige, den man auf jeden Fall gelesen haben sollte, da er unser persönliches Weltbild am nachhaltigsten zu verändern vermag.«
WDR 3: Raja Alem spricht provokante Themen an: weibliche Sexualität, politische und ökonomische Machenschaften. Ihr Roman transportiert diese Themen aber en passant, das Erzählen, die Literatur stehen eindeutig im Vordergrund. Der Übersetzer Hartmut Fähndrich hat eine Herkulesaufgabe souverän gemeistert. Was zunächst wie überschäumendes Erzähltemperament wirkt, entpuppt sich bei genauem Lesen als raffinierte Verknüpfung von winzigen Steinchen, die zusammen dieses in allen Farben schillernde Mosaik ergeben.
Literaturkalender Frankfurter Allgemeine Zeitung: Inspektor Nasser ermittelt – und alles, was er anpackt, zeigt uns das doppelte Gesicht dieser Stadt: märchenhafte, reine Schönheit und tiefer Glaube, aber auch eine verunsicherte Bevölkerung, Kriminalität, Geheimnisse. Raja Alems Buch ist ein ganz besonderer Spaziergang durch die vielen, abwechslungsreichen Gassen Mekkas, ein Rundgang, der unsere Krimitradition mit orientalischem Leben bereichert. Das beeindruckende Porträt einer Stadt zwischen Geschichte und Gegenwart – ein besonderer Lesegenuss.
www.siamheute.de: Das Buch ist ein – wenn auch teilweise verstörend wirkendes – Meisterwerk. Der Autorin ist es genial gelungen, die verschwimmende Grenze zwischen Glaube und Realität, Traum und Albraum aufzuzeigen.
In einer Gasse in Mekkas Altstadt wird eine unbekannte Tote gefunden, nackt, mit entstelltem Gesicht. Die Bewohner sind in Aufruhr, und allmählich kommen verborgene Geheimnisse an den Tag: verbotene Liebesbeziehungen, Familientragödien, aber auch zwielichtige Geschäfte inmitten dieser aufgewühlten Stadt, in der religiöse Tradition und brutale Spekulation aufeinanderprallen. Inspektor Nassir wird mit der Untersuchung beauftragt. Er taucht ein in die Lebensgeschichten von zwei vermissten Frauen, die an den Hindernissen ihrer Umgebung zerbrochen sind. Bald stößt er auf bedrohliche Mächte: Korruption und Immobilienprojekte bedrohen die alte, ehrwürdige, heilige Stadt Mekka.
Raja Alems Mekka ist ein Ort der Gegensätze: aufrichtig und bestechlich, reich und arm, sündig und rein. Geschichte, Gegenwart und Fantasie vereinigen sich zum Lebensbild einer Stadt, die so in der Literatur noch nie beschrieben wurde.
Prize for Arabic Fiction (Arab Booker) 2011
Auf Platz 1 der Weltempfänger-Bestenliste (Dez. 2013)