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Gesamtausgabe. 4 Abteilungen / 2. Abt: Vorlesungen / Logik als die Frage nach dem Wesen der Sprache (Sommersemester 1934)
Auf der Grundlage einer Vorlesungsnachschrift von Wilhelm Hallwachs
von Martin Heidegger, herausgegeben von Günter SeuboldDie Logik: keine „vertrocknete Sammlung ewiger Denkgesetze“, sondern die „Stätte der Fragwürdigkeit des Menschen“ - unter diesem Anspruch stand für Heidegger die im Sommersemester 1934 gehaltene Vorlesung „Logik als die Frage nach dem Wesen der Sprache“.
Die nun als Band 38 der Gesamtausgabe vorliegende Vorlesung folgt einem in sich schlüssigen Aufbau. Die Einleitung gibt zunächst eine Darstellung der traditionellen Schullogik und mündet in die Exposition der Aufgabe einer „Erschütterung“ dieser Logik: Die Vorbelastung der abendländischen Logik, ihre Abhängigkeit von der metaphysischen Bestimmung des Seienden, wird während des gesamten Verlaufs der Vorlesung deutlich gemacht und in Frage gestellt - mit Blick auf die zukünftige Bestimmung nicht allein des akademischen Schulfaches, sondern des zukünftigen Menschseins überhaupt. Diese Intention realisiert sich im ersten Teil über die Wesens-, d. h. Vorfragen nach Sprache, Mensch und Geschichte, um zur ursprünglichen Zeit als dem Boden des in die Frage Gestellten vorzustoßen. Der zweite Teil nimmt diese Fragen in umgekehrter Richtung erneut auf und schließt folgerichtig mit dem Bereich, von dem der erste Teil seinen Ausgang nahm und der nach dem in der Vorlesung Dargelegten nun nicht mehr als abgesonderter Bereich bezeichnet werden kann: mit der Sprache. Die „Logik“, an diesemTerminus hält Heidegger explizit fest, bleibt damit der noch „unbegriffene Auftrag“ des menschlich-geschichtlichen Daseins: die Sorge um das Walten der Welt im Geschehnis der Sprache.
Diese Vorlesung ist ein bedeutender Meilenstein im Entwicklungsgang Heideggers von der fundamentalontologischen zur seinsgeschichtlichen Phase; und sie ist wichtig für ein zureichendes Verständnis der Situation Heideggers an der Universität kurz nach seinem Rücktritt vom Rektorat.
Die nun als Band 38 der Gesamtausgabe vorliegende Vorlesung folgt einem in sich schlüssigen Aufbau. Die Einleitung gibt zunächst eine Darstellung der traditionellen Schullogik und mündet in die Exposition der Aufgabe einer „Erschütterung“ dieser Logik: Die Vorbelastung der abendländischen Logik, ihre Abhängigkeit von der metaphysischen Bestimmung des Seienden, wird während des gesamten Verlaufs der Vorlesung deutlich gemacht und in Frage gestellt - mit Blick auf die zukünftige Bestimmung nicht allein des akademischen Schulfaches, sondern des zukünftigen Menschseins überhaupt. Diese Intention realisiert sich im ersten Teil über die Wesens-, d. h. Vorfragen nach Sprache, Mensch und Geschichte, um zur ursprünglichen Zeit als dem Boden des in die Frage Gestellten vorzustoßen. Der zweite Teil nimmt diese Fragen in umgekehrter Richtung erneut auf und schließt folgerichtig mit dem Bereich, von dem der erste Teil seinen Ausgang nahm und der nach dem in der Vorlesung Dargelegten nun nicht mehr als abgesonderter Bereich bezeichnet werden kann: mit der Sprache. Die „Logik“, an diesemTerminus hält Heidegger explizit fest, bleibt damit der noch „unbegriffene Auftrag“ des menschlich-geschichtlichen Daseins: die Sorge um das Walten der Welt im Geschehnis der Sprache.
Diese Vorlesung ist ein bedeutender Meilenstein im Entwicklungsgang Heideggers von der fundamentalontologischen zur seinsgeschichtlichen Phase; und sie ist wichtig für ein zureichendes Verständnis der Situation Heideggers an der Universität kurz nach seinem Rücktritt vom Rektorat.