Narrenleben von Hans Joachim Schädlich | ISBN 9783499266805
Buchcover Narrenleben | Hans Joachim Schädlich | EAN 9783499266805 | ISBN 3-499-26680-6 | ISBN 978-3-499-26680-5
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Leseprobe
Badische Zeitung: Die Reduktion erzeugt Fülle, die Konzentration pralles Leben. Hans Joachim Schädlichs Prosa ist von großer Anteilnahme, größtem Pessimismus und trostreich zugleich.
Neue Zürcher Zeitung: Der Kunst der schroffen Weglassung verdanken sich gemeißelte Porträts. Hat man das Buch weggelegt, bleiben sie als komplexe Menschenbilder gegenwärtig. Und man ertappt sich dabei, wie man heiteren Umgang pflegt mit Schädlichs Narren, längst Verstorbenen, die doch viel auch von uns Lesern wissen.
Deutschlandfunk Kultur: Knapp, konzis und mit elegantem Understatement fächert Hans Joachim Schädlich in seinem Roman Narrenleben die Widersprüche des 18. Jahrhunderts auf. Ein historisches Panorama von vibrierender Intensität.
Der Tagesspiegel: Hans Joachim Schädlich hat sich besonders in seinem Spätwerk auf eine verblüffende Weise zu einem Meister der so kunst- wie absichtsvollen Verknappung entwickelt.
RBB Kulturradio: Schädlich erkundet die Grenzen der Narrenfreiheit im Machtspiel zwischen Spaßmachern und absolutistischen Herrschern und lässt zugleich den Konflikt in der DDR um die Kunstfreiheit zwischen Künstlern und Regime anklingen. Immer bestimmt die Macht die Grenzen der Freiheit.
FAZ.NET: Die Lektüre erfüllt alle Unterhaltungs- und Belehrungswünsche, die ein Leser haben könnte.
NZZ am Sonntag: Dichtung und Wahrheit – das ist das große Thema von Hans Joachim Schädlichs jüngeren Büchern. Sie verweben Historie und Literatur aufs Subtilste. Einmal mehr brilliert er mit seiner Kunst des Pars pro Toto. Er ist der Meister der Aussparung.
Frankfurter Rundschau: Narrenleben ist keine Anklage. Es ist eine Bilanz, die für alle Zeiten moralisch ungünstig ausfällt für die, die Macht und Geld haben, und faktisch ungünstig für die, die nichts haben. Hier ist nichts bloß dahingeschrieben.
Berliner Zeitung: Hans Joachim Schädlich erzählt, was ist; erheitert den Kopf und erreicht auf diesem Umweg das Herz.

Kunstvoll macht Schädlich zwei historische Gestalten, zwei Narren, und ihre Zeit lebendig.
Joseph Fröhlich (1694-1757) ist ein wohlbestallter kurfürstlich-königlicher Taschenspieler und Lustiger Rat am Dresdner Hof, Vertrauter August des Starken, ein menschenfreundlicher und wohltätiger Mann, doch auch Spielball des Kurfürsten. Ganz anders das Leben von Peter Prosch (1744-1804), einem Tiroler aus ärmsten Verhältnissen und von heiter-naivem Naturell, der von Fürstenhof zu Fürstenhof zieht. In einem fiktiven Brief an Joseph Fröhlich beklagt Prosch, daß die Fürsten oft grausame Scherze mit ihm treiben - alles zur Belustigung der Herren. Er erduldet es: «Denn je mehr ich ertrage, desto größer ist mein Ertrag.»
Ein Roman über Macht und Moral, Abhängigkeit und Selbstachtung - ein Bravourstück.