DIE ZEIT: Janion betreibt ... Literaturwissenschaft als Ideengeschichte und enthüllt ihren Lesern damit ein Polenbild, das man in den üblichen Geschichtswerken so originell und konzise nicht geboten bekommt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung: Wer sich mit den interessanten und fruchtbaren Paradoxien der modernen polnischen Kultur befassen will, hat in diesem originell gestalteten Auswahlband ... einen guten Ausgangspunkt.
Deutschlandfunk: … ein brillantes Werk ... Sie beleuchtet die großen polnischen Themen und Autoren so, wie es nur wirklich große Geister wagen: Ohne Angst vor Konflikten mit dem jeweils herrschenden intellektuellen Mainstream und ohne übergroßen Respekt vor den großen Namen und Traditionen ihres eigenen Landes.
Deutschlandfunk Kultur: Maria Janion ... schreibt seit Jahrzehnten über die großen Themen der polnischen Kultur. Bis heute gültige Denkmuster, Traditionen und Mythen ihrer Gesellschaft werden so verständlich. Es ist faszinierend, wie sie ihr historisches Wissen mit den geisteswissenschaftlichen Debatten unserer Zeit verknüpft – und es war höchste Zeit, das deutsche Publikum mit dem Werk dieser Denkerin bekannt zu machen.
WDR 5: In Polen kommt man nicht an ihr vorbei ... Was Susan Sontag für Amerika war, ist Maria Janion für Polen.
an.schläge - Das feministische Magazin: Maria Janion gilt als eine der größten Denkerinnen der polnischen Gegenwart und als inspirierende Stimme der feministischen Bewegung. Ihr Werk: unbeugsam, eigenwillig und von enormer Produktivität ... Eine Anthologie hat sich dieser Autorin nun angenommen und versammelt einige ihrer zentralen Texte in deutscher Übersetzung.
Die Polen und ihre Vampire
Studien zur Kritik der Phantasmen
von Maria Janion, herausgegeben von Magdalena Marszalek, aus dem Polnischen übersetzt von Bernhard Hartmann und Thomas WeilerIm Zentrum ihres Werkes steht der Begiff der krytyka fantasmatyczna, die Befragung von Literatur, Film und Kunst auf ihre imaginären Potenziale hin, auf bewusste und unbewusste kulturelle Vorstellungen, Selbst- und Fremdbilder, die in den ästhetischen Gebilden wirksam sind. Ein bedeutendes romantisches Phantasma ist der Vampir als Doppelgänger und Schatten, als »Symbolfigur für die Transgression zum Bösen«. Maria Janions kritische Studien zu Bildern des Weiblichen oder zum „unheimlichen Slawentum“ als dem Unterbewussten der europäischen Kultur provozieren nationalkonservative Kreise bis heute. Was es für die Polen bedeutet, dass ihr Land Schauplatz des Holocaust war, ist eines der großen Themen ihres Spätwerks. Mit ihrem Ruf »Nach Europa, ja! Aber nur zusammen mit unseren Toten« fordert sie, im Anschluss an Adam Mickiewicz’ »Ahnenfeier« und Imre Kertész’ Rede vom »Holocaust als Kultur«, eine Kultur des Trauerns und Erinnerns.