Die Mittellosen von Szilárd Borbély | Roman | ISBN 9783518424506

Die Mittellosen

Roman

von Szilárd Borbély, aus dem Ungarischen übersetzt von Heike Flemming und Laszlo Kornitzer
Mitwirkende
Autor / AutorinSzilárd Borbély
Übersetzt vonHeike Flemming
Übersetzt vonLaszlo Kornitzer
Buchcover Die Mittellosen | Szilárd Borbély | EAN 9783518424506 | ISBN 3-518-42450-5 | ISBN 978-3-518-42450-6

»Die Gegenwärtigkeit der Szenen verknüpft Borbély unfassbar leise mit dem Nachdenken darüber, so dass die Traurigkeit der Mittellosen eine woyzeckhafte Abgrundtiefe bekommt. Der Roman dürfte das Buch des Herbstes darstellen, der ganz selbstverständlich den Anschluss an die Weltliteratur findet. Verhaftet an einem bestimmten Ort, in einer bestimmten Zeit, in einem bestimmten Leben, von dort aus jedem Leser der Welt etwas vom Unglück des Menschen zurufend.«
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau 07.10.2014

»Selten sind die Schrecken eines entlegenen Dorfes so eindringlich geschildert worden wie in Szilárd Borbélys autobiografischem Roman.«
Jörg Plath, Deutschlandfunk Kultur 29.10.2014

»Mit seinem soeben auf Deutsch erschienenen Roman Die Mittellosen hat der ungarische Autor Szilárd Borbély das Genre radikalisiert.«
Sieglinde Geisel, NZZ am Sonntag 02.11.2014

»Borbély hat eine kunstvoll kalte, in ihrer Strenge hochpoetische Sprache gefunden, um gegen das Verstummen anzuschreiben.«
Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung 22.11.2014

»Szilárd Borbély ... hat sich mit dem Roman Die Mittellosen an die Spitze der ungarischen Gegenwartsliteratur geschrieben.«
Konrad Holzer, Buchkultur Dezember 2014

»Die Mittellosen offenbart das destruktive Potenzial sprachlicher Ohnmacht, eines Schweigens um jeden Preis.«
Carmen Eller, DIE WELT 29.11.2014

»Szilárd Borbély hat Weltliteratur hinterlassen. Wer den Roman zu lesen beginnt, hört nicht mehr auf. Er ist von existenzieller Wucht. Ohne Pathos, ohne Wehleid, mit harten, wahren Sätzen.«
Roland Mischke, St. Galler Tagblatt 17.12.2014

»Es ist dieses selbstzerstörerische Verschweigen, aus dem dieser epochale ungarische Romam seine unheimlichen Energien, seine unerhörte Kunst und unvergleichliche Tiefe schöpft.«
Andreas Breitenstein, Neue Zürcher Zeitung 03.01.2015

»Die Mittellosen, in dieser ausgezeichnet lesbaren Übersetzung aus dem Ungarischen, gehören zu den ganz wichtigen Büchern der Gegenwart. Dieser Roman ist wichtiger als so manches Hochgerühmte.«
Ina Hartwig, DIE ZEIT 01.04.2015

Die Mittellosen

Roman

von Szilárd Borbély, aus dem Ungarischen übersetzt von Heike Flemming und Laszlo Kornitzer
Mitwirkende
Autor / AutorinSzilárd Borbély
Übersetzt vonHeike Flemming
Übersetzt vonLaszlo Kornitzer
Als der Ladenbesitzer Mózsi von der Zwangsarbeit ins Dorf zurückkehrt, hat er keine Ähnlichkeit mehr mit einem Juden. Er wird nie wieder einen schwarzen Kaftan tragen. Auch kein weißes Hemd. Er fragt nicht, wohin seine Ware sich verflüchtigt hat: »Aus dem Haus sind die Möbel verschwunden, aus den Regalen die Bücher, aus den Herzen das Erbarmen.«
In diesem Dorf wächst Jahrzehnte später, in den 1970er Jahren, ein Junge auf, der Erzähler des Romans. Der Elfjährige muss schwere körperliche Arbeit verrichten, er friert und hungert. Nur in der Beschäftigung mit den Primzahlen findet er sich selbst – und etwas wie das Glück der Distanz. Mit seiner älteren Schwester versucht er, die Mutter vom Suizid abzuhalten. Der Vater, Traktorist in einer LPG, versäuft das Geld und prügelt. Die Familie ist stigmatisiert. Über die Vergangenheit darf nicht geredet werden. Sind sie Juden? Aus Rumänien vertrieben orthodoxe Christen? Warum werden sie ausgegrenzt? Borbély schildert Kindheitsszenen in einer verrohten Welt. Aber er schildert sie so, dass man mit stockendem Atem liest und nicht aufhören kann. In der Selbstbeobachtung des Außenseiters wächst dem Jungen ein unerhörter Scharfblick zu. Wohl nur Imre Kertész und Agota Kristof haben vergleichbar lakonisch und luzide vom Überleben erzählt.