
Der Tagesspiegel: Ein lebendiges mehrsprachiges Kompendium, das die von J. W. Goethe beklagte Trennung der Sphären überwinden hilft.
Deutschlandfunk: Wo die politische Sprache Konfrontationen setzt und Kriege heraufbeschwört, schafft die poetische Sprache Verständnis und lässt wissen, dass Ost und West nur Himmelsrichtungen sind, in denen Menschen zwar in unterschiedlichen Kulturen, aber mit gleicher Sehnsucht nach Genuss, Schönheit und vielleicht auch ein wenig Weisheit leben.
Financial Times: Die Anthologie erinnert an Goethes Vision einer gemeinsamen Menschlichkeit jenseits kultureller Grenzen. ... Ein wunderschönes Buch, so komplex wie die Deckengemälde in Isfahan und doch mit der kühlen Klarheit eines Rieslings.
Ein neuer Divan
Ein lyrischer Dialog zwischen Ost und West
herausgegeben von Barbara Schwepcke und Bill SwainsonGoethes Gedichtsammlung West-östlicher Divan markiert einen Höhepunkt des dichterischen Austauschs zwischen Orient und Okzident. Inspiriert wurde Goethe von den Werken des persischen Dichters Hafis, in dem er einen Seelenverwandten – einen Zwilling, wie er selbst sagte – erkannte. Goethe selbst empfand sein Werk als noch unvollendet und hoffte auf einen künftigen Divan – der mit dieser Anthologie nun vorliegt.
24 Dichterinnen und Dichter – je 12 aus dem „Westen“ und aus dem „Osten“ – haben in ihrer Muttersprache ein Gedicht verfasst. Thematisch orientieren sich die Gedichte an den zwölf Büchern des Divan Goethes. Eine Vielzahl prominenter deutschsprachiger Schriftstellerinnen und Schriftsteller – darunter Nora Bossong, Elke Erb und Lutz Seiler – haben die Übertragungen ins Deutsche erstellt. Alle Gedichte werden sowohl in der Originalsprache als auch in der Übersetzung abgedruckt. Ergänzt wird der Band durch vier Essays, die sich dem interkulturellen Dialog und der Frage der Übersetzung aus wissenschaftlicher Sicht nähern.
Die Anthologie bietet ein vielstimmiges Panorama der globalen Lyrik und zeigt die entgrenzende Kraft der Literatur. Ein wichtiger Beitrag in einer Zeit, in der manche Grenzen lieber aufbauen als überwinden würden – und zugleich eine Feier des gemeinsamen kulturellen Erbes von Orient und Okzident.