DIE WELT: Aber wie will man ausgerechnet mit einer ›Graphic Novel‹ – wie es so schön heißt – diese ungehemmte Suada, diese ratternde, saukomische und zugleich tieftraurige Bernhardsche Sprachmaschine, die sich auf 300 Seiten absatzlos breitmacht, mit ein paar Strichen bändigen? Der Wiener Cartoonzeichner Nicolas Mahler hat es … gewagt, und es ist ihm, um es vorwegzunehmen, vortrefflich gelungen.
Frankfurter Rundschau: Bernhards literarisches Verfahren besteht aus solchen Spracheskalationen, einer atemlosen, rauschhaften Abfolge von Variationen, einer über viele Etappen gehenden Steigerung, die in maßloser Übertreibung mündet. Nicolas Mahlers sehr zurückgenommener Strich veranschaulicht dies besonders gut. In jedem Fall hat Mahler mit seinem Comic nicht einfach nur ... einen Klassiker illustriert, sondern eine eigenständige und weiterführende Interpretation geliefert.
3sat.de: International ist Nicolas Mahler ein gefeierter Comic-Star ..., der sich nun zeichnerisch an die große Kunstbetrachtungs-Komödie eines anderen Meisters traut. Dabei trifft Thomas Bemhards Wortgewalt auf Museums-Prunk und zeichnerischen Minimalismus. Wie Bernhard Ist auch Mahler Übertreibungskünstler.
Die Presse: Der spezielle Bernhard-Klang bleibt erhalten, meist in Textkästen am oberen und unteren Rand der Seite. Dazwischen setzt Mahler in großformatigen Illustrationen schlaue Pointen – teilweise in wahren Weihespielen perverser Reduktion, indem weitere Bernhard-Wörter etwas verdecken. Das Wechselspiel von Wort und Bild produziert hier etwas ganz Eigenständiges.
Kurier, Wien: Winzig ist Reger, schwarz, ohne Mund, ohne Augen. Nur Gelb bringt kostbare Farbe in die Geschichte. Bernhard wurde gekürzt, umgestellt. Die Reduktion macht das Werk fast noch größer. Humor und Tragik verdoppeln sich. Der neue Rhythmus öffnet verborgene Türen.
Volltext: Liest man Bernhards Sätze im Zusammenhang mit Mahlers bis zur Abstraktion simplifizierten Zeichnungen, kann man zu der Überzeugung gelangen, dass Bernhard und Mahler auch ein grandioses Cartoon-Gespann abgegeben hätten. Mahlers Bilder fügen hier Bernhards Text eine zusätzliche Ebene hinzu.
procare Magazin: Mit einer großen Liebe auch für die kleinsten Details in seinen witzig bis boshaft überzeichneten Figuren ... erweist sich Mahler als ebenbürtiger Partner der Literatur und als feinfühliger Kenner der Kunstgeschichte obendrein.