Alte Meister von Nicolas Mahler | Komödie. Gezeichnet von Mahler | ISBN 9783518465790

Alte Meister

Komödie. Gezeichnet von Mahler

von Nicolas Mahler, herausgegeben von Andreas Platthaus
Mitwirkende
Autor / AutorinNicolas Mahler
Herausgegeben vonAndreas Platthaus
Nach einer Erzählung vonThomas Bernhard
Buchcover Alte Meister | Nicolas Mahler | EAN 9783518465790 | ISBN 3-518-46579-1 | ISBN 978-3-518-46579-0
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DIE WELT: Aber wie will man ausgerechnet mit einer ›Graphic Novel‹ – wie es so schön heißt – diese ungehemmte Suada, diese ratternde, saukomische und zugleich tieftraurige Bernhardsche Sprachmaschine, die sich auf 300 Seiten absatzlos breitmacht, mit ein paar Strichen bändigen? Der Wiener Cartoonzeichner Nicolas Mahler hat es … gewagt, und es ist ihm, um es vorwegzunehmen, vortrefflich gelungen.

Frankfurter Rundschau: Bernhards literarisches Verfahren besteht aus solchen Spracheskalationen, einer atemlosen, rauschhaften Abfolge von Variationen, einer über viele Etappen gehenden Steigerung, die in maßloser Übertreibung mündet. Nicolas Mahlers sehr zurückgenommener Strich veranschaulicht dies besonders gut. In jedem Fall hat Mahler mit seinem Comic nicht einfach nur ... einen Klassiker illustriert, sondern eine eigenständige und weiterführende Interpretation geliefert.

Literaturen: » Alte Meister ist eine kongeniale Adaption eines großen Romans – und eine unerhört kluge Reflexion auf die Kunstform des Comic und auf die noch immer unbeantwortete Frage, ob man die Wahrheit der Kunst in den Meistern findet oder nicht vielmehr in der Ästhetik der alltäglichen Existenz.«
stern: »Ja wie? Geht doch gar nicht: die rauschhaften Schimpftiraden des notorischen Grantlers Thomas Bernhard als Graphie Novel? Und wie das geht! Der großartige Wiener Zeichner Nicolas Mahler hat den Klassiker AlteMeister mit sparsamem, aber sicher platziertem Strich in große Comic-Kunst verwandelt. Immer komisch, niemals kalauernd.«

3sat.de: International ist Nicolas Mahler ein gefeierter Comic-Star ..., der sich nun zeichnerisch an die große Kunstbetrachtungs-Komödie eines anderen Meisters traut. Dabei trifft Thomas Bemhards Wortgewalt auf Museums-Prunk und zeichnerischen Minimalismus. Wie Bernhard Ist auch Mahler Übertreibungskünstler.

Die Presse: Der spezielle Bernhard-Klang bleibt erhalten, meist in Textkästen am oberen und unteren Rand der Seite. Dazwischen setzt Mahler in großformatigen Illustrationen schlaue Pointen – teilweise in wahren Weihespielen perverser Reduktion, indem weitere Bernhard-Wörter etwas verdecken. Das Wechselspiel von Wort und Bild produziert hier etwas ganz Eigenständiges.

Kurier, Wien: Winzig ist Reger, schwarz, ohne Mund, ohne Augen. Nur Gelb bringt kostbare Farbe in die Geschichte. Bernhard wurde gekürzt, umgestellt. Die Reduktion macht das Werk fast noch größer. Humor und Tragik verdoppeln sich. Der neue Rhythmus öffnet verborgene Türen.

Volltext: Liest man Bernhards Sätze im Zusammenhang mit Mahlers bis zur Abstraktion simplifizierten Zeichnungen, kann man zu der Überzeugung gelangen, dass Bernhard und Mahler auch ein grandioses Cartoon-Gespann abgegeben hätten. Mahlers Bilder fügen hier Bernhards Text eine zusätzliche Ebene hinzu.

procare Magazin: Mit einer großen Liebe auch für die kleinsten Details in seinen witzig bis boshaft überzeichneten Figuren ... erweist sich Mahler als ebenbürtiger Partner der Literatur und als feinfühliger Kenner der Kunstgeschichte obendrein.

Alte Meister

Komödie. Gezeichnet von Mahler

von Nicolas Mahler, herausgegeben von Andreas Platthaus
Mitwirkende
Autor / AutorinNicolas Mahler
Herausgegeben vonAndreas Platthaus
Nach einer Erzählung vonThomas Bernhard
Im Wiener Kunsthistorischen Museum, auf der Sitzbank gegenüber von Tintorettos »Weißbärtigem Mann«, bezieht jeden zweiten Vormittag – außer an den eintrittsfreien Samstagen – der Musikphilosoph Reger Stellung. Eines Tages wird die Routine unterbrochen: Reger bittet seinen Freund Atzbacher, sich ausgerechnet am Samstag mit ihm im Museum zu treffen. Doch bevor der Grund für dieses ungewöhnliche Verhalten enthüllt wird, ergeht sich Reger in herrlich schwungvollen Tiraden gegen die Kunst im allgemeinen, die Maler im besonderen, verdammt Stifter ebenso wie Heidegger, beschimpft Wien und die Wiener – und weiß doch, daß die einzige Rettung im menschlichen Gegenüber zu finden ist, im »Lebensmenschen« in seinem Fall.