
„Ein zärtliches Sitten-, Gesellschafts- und Zeitportrait.“ Franz Schuh, WDR-Scala, 06.02.14
„Elisabeth de Waals Wien der Nachkriegszeit ist ein Ort, der die Rückkehrer aus dem Exil abweist, aber es bleibt zugleich ein Ort der Sehnsucht, eine nicht aufzugebende Heimat.“ Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung, 20.02.14
„Ein Manifest wider die Gleichgültigkeit und Verdrängung, ein beeindruckender Appell an das Erinnern.“ Oliver vom Hove, Die Presse, 12.04.14
Donnerstags bei Kanakis
Roman
von Elisabeth de Waal, Vorwort von Edmund de Waal, aus dem Englischen übersetzt von Brigitte HilzensauerWien, 1950er Jahre: Jeden Donnerstag treffen sich bei Theophil Kanakis Künstler, Schauspielerinnen, Journalisten. Von den Verfolgungen der Kriegszeit spricht hier keiner; neu beginnen will auch Kuno Adler, jüdischer Wissenschaftler, zurückgekehrt aus dem Exil. Er hofft, seine Arbeit dort weiterführen zu können, wo er sie verlassen musste. Aber er trifft auf Ausflüchte, Geringschätzung und Feindseligkeit. Und da ist Marie-Theres, das Mädchen aus Amerika. Sie gerät in ein Milieu voller moralischer Zweideutigkeit und geht an ihrer eigenen Arglosigkeit zugrunde. De Waals Roman ist vieles zugleich: scharfsichtiges Sitten- und Zeitporträt, Milieuschilderung und elegischer Abgesang.