Das weibliche Auge von Almut Adler | Anders sehen, anders fotografieren | ISBN 9783827328557

Das weibliche Auge

Anders sehen, anders fotografieren

von Almut Adler
Buchcover Das weibliche Auge | Almut Adler | EAN 9783827328557 | ISBN 3-8273-2855-1 | ISBN 978-3-8273-2855-7
'Das weibliche Auge' von Almut Adler richtet sich in erster Linie an Fotografie-Interessierte, die sich nun selbst mit dem Handwerk auseinander setzen wollen. Unserer Meninung nach ist es hierbei nebensächlich, ob die Leser weiblich oder männlich sind.

Das weibliche Auge

Anders sehen, anders fotografieren

von Almut Adler
Fotografieren ist bei Weitem nicht so kompliziert, wie es uns manche fachschwangeren Fotobücher vorgaukeln. Die ängstliche Vorstellung, dass viel technisches Wissen und Verständnis nötig sind, verschreckt die meisten Fotoanfängerinnen.
Jahrelange Erfahrungen als Kursleiterin zeigten mir, dass Frauen zum Erlernen der Fotografie ganz eigene Ansatzpunkte brauchen. Sie suchen eher das Visuelle als das Technische. Frauen fotografieren eher intuitiv, „aus dem Bauch heraus“, sie erfassen das Besondere und erspüren die Ästhetik. Sie legen mehr Wert auf Farbgestaltung und Bildaufbau. Aufwendiges Equipment ist ihnen anfangs eher peinlich, da sie lieber mit Können als mit protziger Technik „blenden“ möchten. Mein Schulungskonzept ist zeitlos. Fotografie sollte immer „von der Pike auf“ gelernt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie analog oder digital fotografieren - die Grundfunktionen ändern sich nie.
An „trockener“ Theorie kommt die Anfängerin nicht vorbei, denn Fotografie muss zuerst einmal „begriffen“ werden. Hierzu bedarf es weiblicher Erklärungslogik. Visuelle Beispiele empfinden Frauen (ent-)spannender als technisches Fachgeschwafel. Nachvollziehbare Aufnahmesituationen müssen geschaffen werden, die Umsetzung eher simpel erfolgen. Was nützt ein perfekt eingerichtetes Fotostudio als „Schulungsraum“, wenn zu Hause alles fehlt. Ist das Gelernte nicht umzusetzen, baut sich der Frust auf wie ein Foto im Entwickler.
Gerade in der Porträtfotografie können Sie sehr gut mit einfachsten Hilfslichtern arbeiten. Künstliches Licht muss nicht zwangsläufig mit teuren Studioblitzanlagen erzeugt werden. Die Stehlampe von zu Hause, der ausrangierte Diaprojektor oder eine Baulampe mit Halogenlicht tun es genauso gut. Der Kreativität geht immer ein Licht auf! Die romantische Stimmung eines Candle-Light-Dinners können Sie selbst bei Kerzenschein nur mit einem Stativ professionell und stilvoll aufnehmen.
Um das Fotografieren richtig zu erlernen, ist die Kameraeinstellung im Modus M (= manuell) von nun an nicht mehr zu ignorieren. Die Automatikfunktionen, gekennzeichnet mit den Buchstaben A, P und dem grünen Rechteck sollten nur noch in Ausnahmesituationen herhalten. Unser fotografisches Verständnis würde einer imaginären „Dunkelkammer“ gleichen, in der die eigentlichen Vorgänge ein unentwickeltes Rätsel blieben. Sie müssen wissen, wie eine Kamera funktioniert, nur so können Ihre visuellen Vorstellungen umgesetzt werden.
Zum Schluss mein einfachster Tipp für gute Aufnahmen:
„Bewegen und rangehen, Überflüssiges weglassen, mit Perspektiven spielen und immer wieder rangehen!“
Wenn Sie sich das zu Herzen nehmen, werden Sie in Kürze die bessere Qualität Ihrer Fotos mit gewissem Stolz betrachten.
Almut Adler