Widerständigkeit | Mittelweg 36, Heft 2 April/Mai 2021 | ISBN 9783868547603

Widerständigkeit

Mittelweg 36, Heft 2 April/Mai 2021

herausgegeben von Michael Wildt und Iris Därmann
Mitwirkende
Herausgegeben vonMichael Wildt
Herausgegeben vonIris Därmann
Beiträge vonGeorges Didi-Huberman
Beiträge vonAstrid Kusser Ferreira
Beiträge vonSebastian Köthe
Beiträge vonTeresa Koloma Beck
Beiträge vonThomas Lindenberger
Beiträge vonJan Philipp Reemtsma
Buchcover Widerständigkeit  | EAN 9783868547603 | ISBN 3-86854-760-6 | ISBN 978-3-86854-760-3
An zeithistorischer, politischer und an sozialwissenschaftlicher Gesellschaftsbeobachtung interessierte Leserinnen und Leser

Widerständigkeit

Mittelweg 36, Heft 2 April/Mai 2021

herausgegeben von Michael Wildt und Iris Därmann
Mitwirkende
Herausgegeben vonMichael Wildt
Herausgegeben vonIris Därmann
Beiträge vonGeorges Didi-Huberman
Beiträge vonAstrid Kusser Ferreira
Beiträge vonSebastian Köthe
Beiträge vonTeresa Koloma Beck
Beiträge vonThomas Lindenberger
Beiträge vonJan Philipp Reemtsma

Überschreitet Macht ihre legitimen Grenzen und schlägt in Gewalt um, artikuliert sich Widerstand. Häufig, wie jüngst in Hongkong, Belarus oder Myanmar, geschieht dies kollektiv und öffentlich: Menschen demonstrieren, setzen sich zur Wehr, blockieren Straßen und Plätze oder streiken. Diese Fälle wecken das Interesse der Nachrichten und der Forschung und sind in der Regel gut dokumentiert. Sehr viel weniger bekannt sind hingegen die zahlreichen Beispiele widerständigen Verhaltens, die sich jenseits der Öffentlichkeit oder unterhalb der Schwelle des offenen Protests vollziehen, die sich hinter Gefängnismauern, in Straflagern und in Folterkellern ereignen oder lediglich in Fotografien oder Aktennotizen eine Spur ihrer Existenz hinterlassen. Was bringt Menschen dazu, sich in ausweglosen Situationen der Gewalt entgegenzustellen, sich den Forderungen ihrer Peiniger zu entziehen oder unbemerkt von der Öffentlichkeit einen stummen Kampf um ihre Selbstbehauptung zu führen? Und welcher Mittel und Wege bedienen sie sich dafür?

»Wer Widerstände nur an ihrer Wirksamkeit und an ihrem sichtbaren Erfolg misst, bringt deren verstreute Handlungs- und desperate Passivierungsformen zum Verschwinden. Aus der Perspektive der Gewaltforschung betrachtet heißt das: Wer nur auf die Gewalt schaut und sie vor allem unter Gesichtspunkten ihrer Effizienz und Uneingeschränktheit untersucht, dem entgeht, was sich ihr entzieht und was ihr widersteht. Wo immer sich Widerstand ereignet, wie geringfügig er auch sei, gibt es keine absolute und restlos erfolgreiche Gewalt.« Iris Därmann/Michael Wildt