The Role of Wolof in Multilingual Conversations in the Casamance von Miriam Maria Weidl | Fluidity of linguistic repertoires | ISBN 9783896450876

The Role of Wolof in Multilingual Conversations in the Casamance

Fluidity of linguistic repertoires

von Miriam Maria Weidl
Mitwirkende
Autor / AutorinMiriam Maria Weidl
Begründet vonHans-Jürgen Sasse
Begründet vonRainer Voßen
Reihe herausgegeben vonHenning Schreiber
Reihe herausgegeben vonKlaus Beyer
Buchcover The Role of Wolof in Multilingual Conversations in the Casamance | Miriam Maria Weidl | EAN 9783896450876 | ISBN 3-89645-087-5 | ISBN 978-3-89645-087-6
AfrikanistInnen, LinguistInnen / SoziolinguistInnen

The Role of Wolof in Multilingual Conversations in the Casamance

Fluidity of linguistic repertoires

von Miriam Maria Weidl
Mitwirkende
Autor / AutorinMiriam Maria Weidl
Begründet vonHans-Jürgen Sasse
Begründet vonRainer Voßen
Reihe herausgegeben vonHenning Schreiber
Reihe herausgegeben vonKlaus Beyer
Die folgende Arbeit stellt eine soziolinguistische Studie zur klein­­räumigen Mehrsprachigkeit in der ländlichen Casamance-Region (Sene­gal) dar. Diese Region zeichnet sich durch eine um­fang­­reiche gesellschaftliche und individuelle Mehr­sprach­ig­keit aus, die zu einem großen Teil auf die Aufrechter­haltung vieler kleiner lokaler Sprachen zurückzuführen ist. Eine wichtige Rolle im Reper­­toire der Sprecher spielt jedoch auch Wolof, welches de-facto eine Nationalsprache Senegals ist, die im Mittelpunkt dieser Studie steht. Wolof gehört zur atlantischen Gruppe der Niger-Kongo-Sprachfamilie und wird von etwa 5,2 Millionen Men­schen im Senegal gesprochen. Während es in den städtischen Zen­tren des Landes eine be­trächtliche Anzahl von Forschungen über Wolof gibt, die sich im Allge­meinen auf Sprachen mit lokalem Status konzentriert haben, wurde der Casamance-Region bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt; obwohl der Gebrauch von Wolof in dieser Region seit mehr als einem Jahrhundert auf dem Vormarsch ist und mit vielen Elementen des sozialen Lebens ver­bunden ist.
Das zentrale Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, welche Rolle dem Wolof im sprachlichen Reper­toire, in den Praktiken und im Leben mehrsprachiger Individuen zukommt, die zu einem Haushalt im Dorf Djibonker gehören. Das Augenmerk der Forschung liegt auf dem Verständnis des sozialen Um­­felds im Dorf sowie auf dem metalinguistischen und metapragmatischen Bewusstsein der Indi­vi­duen. Die Studie wählt einen ethnographischen Ansatz, die eine teilnehmende Beobachtung, halb­struk­tu­rierte Interviews, informelle Gespräche und teilnehmende Videodaten kombiniert, um die Rolle des Wolof zu erforschen. Darüber hinaus trianguliert sie die Daten in der Analyse, um die Sicht­­­weisen der Forscher, Beobachter und Sprecher zu berücksichtigen.
Die Studie zeigt, dass Wolof in Repertoires und Diskursen eine prominente Rolle spielt, aber seine Rolle fließend ist und sich je nach den Erfahrungen und Identitäten der Teilnehmer, sowie der Be­zieh­­ung zwischen ihnen unterscheiden kann. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass Wolof eine größere Präsenz hat, als von den Sprechern geschätzt und berichtet wird. Eine Wolofisierung, die oft als Bedrohung für kleinere Sprachen und Sprachökologien im Senegal gesehen wird, kann jedoch ausgeschlossen werden; Wolof nimmt nicht den Platz einer anderen Sprache ein, sondern ver­­­größert vielmehr das mehrsprachigen Repertoires eines Sprechers.