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Phädra in der Literatur
Texte von Euripides, Ovid, Seneca, Racine, Swinburne und D'Annunzio in neuer Übertragung, mit einem Essay zum Labyrinth des lukrezischen Spiegels
von Wolfgang BrunschDie Figur der Phädra ist der locus classicus, der literarische Topos par
excellence des radikalen, allumfassenden, bewußten (auf den Ebenen des
Altersunterschieds, der festgesetzten sozialen Rollen, des Respekts und der
Ehrfurcht, der Ehe und ihrer geforderten Treue, der Verwandtschaft, der
Pflicht, der Ehre, der Selbstachtung und der Scham) Tabubruchs seitens
der Frau: alle diese, von verschiedenen Instanzen und Institutionen zum
Schutz und Selbstschutz errichteten, künstlichen Gebäude fallen in sich
zusammen, werden bedeutungslos, zunichte vor der existenziellen Über-
macht der Liebe, der Göttin Aphrodite: amor vincit omnia.
excellence des radikalen, allumfassenden, bewußten (auf den Ebenen des
Altersunterschieds, der festgesetzten sozialen Rollen, des Respekts und der
Ehrfurcht, der Ehe und ihrer geforderten Treue, der Verwandtschaft, der
Pflicht, der Ehre, der Selbstachtung und der Scham) Tabubruchs seitens
der Frau: alle diese, von verschiedenen Instanzen und Institutionen zum
Schutz und Selbstschutz errichteten, künstlichen Gebäude fallen in sich
zusammen, werden bedeutungslos, zunichte vor der existenziellen Über-
macht der Liebe, der Göttin Aphrodite: amor vincit omnia.