Wildbiologische Forschungsberichte Band 5 | Erforschung, Schutz und Management von Wildtieren im Anthropozän vom 22. - 25. Mai 2024 | ISBN 9783910611177

Wildbiologische Forschungsberichte Band 5

Erforschung, Schutz und Management von Wildtieren im Anthropozän vom 22. - 25. Mai 2024

herausgegeben von VWJD (Vereinigung der Wildbiologen und Jagdwissenschaftler Deutschlands)
Buchcover Wildbiologische Forschungsberichte Band 5  | EAN 9783910611177 | ISBN 3-910611-17-6 | ISBN 978-3-910611-17-7
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Wildbiologische Forschungsberichte Band 5

Erforschung, Schutz und Management von Wildtieren im Anthropozän vom 22. - 25. Mai 2024

herausgegeben von VWJD (Vereinigung der Wildbiologen und Jagdwissenschaftler Deutschlands)
Vorwort von Janosch Arnold
Der Stempel des menschlichen Handelns hat unsere Umwelt geprägt und verändert diese zunehmend. Was einst noch eine abstrakte Beschreibung klimatischer Veränderungen war, ist heute für jeden erkennbar. Die Auswirkungen unseres Handelns, von intensiver Landnutzung bis zu Produktion und Ressourcenverbrauch sind deutlich spürbar und entfalten ihre Wirkung. Davon sind naturgemäß auch Wildtiere direkt und indirekt betroffen. Lebensräume verändern sich und mit ihnen die sich darin befindenden Lebensgemeinschaften. Arten verschwinden in dramatischer Geschwindigkeit, gleichzeitig eröffnen sich Nischen für neue Akteure. Neben den ökologischen Fragen stellen sich auch immer drängendere Fragen des Zusammenlebens von Mensch und Wildtier. Zahlreiche Gründe, sich gemeinschaftlich diesen Herausforderungen zu stellen, denn all diese Entwicklungen verlangen nach einem proaktiven Handeln, nach Werkzeugen um dem zu begegnen, was an Aufgaben vor uns liegt. Mit der Tagung „Erforschung, Schutz und Management von Wildtieren im Anthropozän“ möchte die Vereinigung der Wildbiologen und Jagdwissenschaftler Deutschlands einen Beitrag zu diesem wichtigen Themenfeld leisten. Beiträge aus unterschiedlichen Sparten der Wildtierforschung und des Wildtiermanagements sollen Möglichkeiten zum Umgang mit den Herausforderungen des Wandels aufzeigen und Anregung zur Diskussion bieten. Ziel unserer im zweijährigen Turnus stattfindenden Tagungen ist es, den beruflichen Akteuren im Wildtierbereich Raum für Austausch zu ermöglichen und Impulse für das eigene berufliche Handeln mit auf den Weg zu geben. Und – ein für mich zentraler Punkt – die Möglichkeiten schaffen, unsere Kompetenzen und Erfahrungen durch die gegenseitige Vernetzung zu bündeln, um den komplexen Aufgaben der Zeit gerecht zu werden. Ich wünsche allen Teilnehmenden eine interessante und inspirierende Tagung und freue mich auf einen intensiven persönlichen Austausch.
Dr. Janosch Arnold Vorsitzender der Vereinigung der Wildbiologen und Jagdwissenschaftler Deutschlands (VWJD e. V.)
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Vorwort von Niko Balkenhol
Die Beiträge in diesem Tagungsband basieren auf der Fachtagung der Vereinigung der Wildbiologen und Jagdwissenschaftler Deutschlands (VWJD). Diese alle zwei Jahre stattfindende Tagung steht 2024 unter dem Motto „Erforschung, Schutz und Management von Wildtieren im Anthropozän“. Als Anthropozän bezeichnen wir eine neue erdgeschichtliche Epoche, die maßgeblich von einer einzelnen Art – dem Menschen – geprägt wird. Denn spätestens seit der industriellen Revolution beeinflusst der Mensch in gravierender Weise praktisch alle biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde. Der Klimawandel und das Artensterben gehören dabei zu den deutlichsten und schwerwiegendsten Konsequenzen menschlicher Aktivitäten auf unserem Planeten. Auch Wildtiere spielen im Anthropozän eine nicht unerhebliche Rolle – und zwar nicht nur, wenn sie durch menschliche Faktoren vom Aussterben bedroht sind. Denn einerseits können Wildtiere ihre Ökosysteme und die darin vorkommende Biodiversität sowohl positiv als auch negativ beeinflussen, und dadurch sogar Auswirkungen auf globale geochemische Prozesse ausüben. Andererseits können Wildtiere auch massive Konflikte hervorrufen, wenn ihr Verhalten und ihre Bedürfnisse mit menschlichen Interessen and Ansprüchen kollidieren. Begegnen sollten wir diesen Herausforderungen mit evidenzbasierten Maßnahmen, also Maßnahmen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Hierfür wird es immer wichtiger, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich aktiv vernetzen, denn nur durch regelmäßigen intensiven Austausch ist es uns möglich, immer komplexer werdende Problemstellungen anzugehen und mit unseren Forschungsmethoden auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Die VWJD-Tagung leistet hierzu im deutschsprachigen Raum einen essentiellen Beitrag und ist in den letzten Jahren stetig gewachsen, was Teilnehmendenzahlen, wissenschaftliche Qualität und inhaltliche Vielfalt angeht. Die Vorbereitung einer solchen Tagung ist daher einerseits von Vorfreude begleitet, andererseits auch mit einem gewissen Erwartungsdruck und zusätzlichem Arbeitsaufwand verbunden. Mein Dank gilt allen Mitgliedern der Abteilung Wildtierwissenschaften, die sich in die Vorbereitung dieser Tagung eingebracht haben, insbesondere Kathrin Mayer und Benedikt Juch. Ebenso wurden wir in grandioser Weise vom VWJD-Vorstand unterstützt – vor allem Alisa Klamm und Egbert Strauß haben hier sehr viel mehr Input geleistet, als zu erwarten gewesen wäre. Ein großes Dankeschön, denn ohne Euer Engagement wäre die nun vor uns liegende Tagung so nicht möglich gewesen! Ich wünsche Ihnen und Euch viel Spaß beim (Nach)Lesen der hier aufgeführten wissenschaftlichen Vorträge und Poster, und freue mich auf die persönlichen Gespräche und Diskussionen während der Tagung in Goslar. Prof. Dr. Niko Balkenhol Abteilung Wildtierwissenschaften Georg-August-Universität Göttingen