×
Unterwegs
von Joris-Karl Huysmans, herausgegeben von Michael Farin und Michael von Killisch-Horn, aus dem Französischen übersetzt von Michael von Killisch-HornBekannt wurde der französische Schriftsteller Joris-Karl Huysmans (1848-1907) in Deutschland vor allem durch seine Romane „À rebours“ („Gegen den Strich“, 1884) und „Là-bas“ („Tief unten“, 1891) bekannt. „À rebours“ gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse der literarischen Dekadenz des Fin de siècle, sein Protagonist, der dem Ästhetizismus verfallene Dandy Jean des Esseintes, als Inbegriff des „décadent“. In „Là-bas“ wandelt der Schriftsteller Durtal, fasziniert von Satanismus und schwarzer Magie, auf den Spuren des Kinderschlächters Gilles de Rais, der wegen seiner zahllosen Verbrechen und blutrünstigen magischen Rituale im 15. Jahrhundert verbrannt wurde. In beiden Romanen ist allerdings auch schon der Keim angelegt für Huysmans’ Hinwendung zum Glauben, der 1892 in die Konversion zum Katholizismus, mehrfache Klosteraufenthalte und, ab 1900, im Leben als Oblate mündet.
Seine Hinwendung zum Katholizismus hat Huysmans in der Trilogie des Glaubens: „En route“ (1895), „La Cathédrale“ (1898) und „L’Oblat“ (1903) literarisch verarbeitet, in der er sein jahrelanges, von immer neuen Zweifeln erfülltes Ringen um den Glauben beschreibt. Wiederum wird Durtal zu seinem alter ego, der die Stationen dieser spirituellen Autobiographie noch einmal stellvertretend durchlebt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Kunst, in „La Cathédrale“ insbesondere die Architektur am Beispiel der Kathedrale von Chartres, in „En route“ die Sakralmusik in Form des Cantus planus und des Gregorianischen Gesangs:
In Deutschland ist diese Trilogie kaum zur Kenntnis genommen worden. Das mag an der sehr katholischen Thematik liegen. Dennoch geht von diesen Romanen eine große, nicht zuletzt auch sprachliche Faszination aus. Während es von „L’Oblat“ bis heute keine deutsche Übersetzung gibt, wurde „La Cathédrale“, der bekannteste Roman der Trilogie 1923 von Hedda Eulenburg ins Deutsche übersetzt und 1990, gründlich überarbeitet von Susanne Farin, erneut veröffentlicht. „En route“ wurde 1910 von dem Theologen Albert Sleumer unter dem Titel Vom Freidenkertum zum Katholizismus übersetzt, allerdings mehr in Form einer recht freien Paraphrase, manches auch zusammenfassend, und mit zahllosen Auslassungen, die von einzelnen Sätzen und Absätzen bis hin zu längeren Passagen von bis zu zwei Seiten reichen (insgesamt fehlt etwa ein Viertel des Textes). Es ist daher überfällig, diesen Roman endlich in einer erstmals vollständigen Neuübersetzung vorzulegen.
Erstmals (vollständig) aus dem Französischen übersetzt von Michael von Killisch-Horn.
Seine Hinwendung zum Katholizismus hat Huysmans in der Trilogie des Glaubens: „En route“ (1895), „La Cathédrale“ (1898) und „L’Oblat“ (1903) literarisch verarbeitet, in der er sein jahrelanges, von immer neuen Zweifeln erfülltes Ringen um den Glauben beschreibt. Wiederum wird Durtal zu seinem alter ego, der die Stationen dieser spirituellen Autobiographie noch einmal stellvertretend durchlebt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Kunst, in „La Cathédrale“ insbesondere die Architektur am Beispiel der Kathedrale von Chartres, in „En route“ die Sakralmusik in Form des Cantus planus und des Gregorianischen Gesangs:
In Deutschland ist diese Trilogie kaum zur Kenntnis genommen worden. Das mag an der sehr katholischen Thematik liegen. Dennoch geht von diesen Romanen eine große, nicht zuletzt auch sprachliche Faszination aus. Während es von „L’Oblat“ bis heute keine deutsche Übersetzung gibt, wurde „La Cathédrale“, der bekannteste Roman der Trilogie 1923 von Hedda Eulenburg ins Deutsche übersetzt und 1990, gründlich überarbeitet von Susanne Farin, erneut veröffentlicht. „En route“ wurde 1910 von dem Theologen Albert Sleumer unter dem Titel Vom Freidenkertum zum Katholizismus übersetzt, allerdings mehr in Form einer recht freien Paraphrase, manches auch zusammenfassend, und mit zahllosen Auslassungen, die von einzelnen Sätzen und Absätzen bis hin zu längeren Passagen von bis zu zwei Seiten reichen (insgesamt fehlt etwa ein Viertel des Textes). Es ist daher überfällig, diesen Roman endlich in einer erstmals vollständigen Neuübersetzung vorzulegen.
Erstmals (vollständig) aus dem Französischen übersetzt von Michael von Killisch-Horn.