The Moon God Sîn in Neo-Assyrian and Neo-Babylonian Times von Aino Hätinen | ISBN 9783963271403

The Moon God Sîn in Neo-Assyrian and Neo-Babylonian Times

von Aino Hätinen
Buchcover The Moon God Sîn in Neo-Assyrian and Neo-Babylonian Times | Aino Hätinen | EAN 9783963271403 | ISBN 3-96327-140-X | ISBN 978-3-96327-140-3
Inhaltsverzeichnis 1

The Moon God Sîn in Neo-Assyrian and Neo-Babylonian Times

von Aino Hätinen
Der Mondgott Nanna/Sîn ist eine der Hauptgottheiten im sumero-babylonischen Pantheon und mithin seit den Anfängen der Assyriologie von herausragender Bedeutung. Neben die allgegenwärtige Präsenz von Sîn in Keilschriftquellen und der Mondsichel in der mesopotamischen Kunst tritt seine Rolle im Kontext der Himmelswahrnehmung: Die Mondzeichen dominieren die Sphäre der Himmelswahrnehmung im 1. Jahrtausend v. Chr. Die sargonidischen Könige von Assyrien offenbarten ein starkes Interesse am Mondgott von Ḫarran im 8.–7. Jahrhundert v. Chr., gefolgt von der Verehrung Sîns durch den babylonischen König Nabonid im 6. Jahrhundert v. Chr. Die theologischen Konzepte rund um Sîn beschränken sich keineswegs nur auf seine Rolle als Gott des Mondes. Er teilte vielmehr je nach Kontext zahlreiche Fähigkeiten und Kräfte mit anderen Gottheiten des mesopotamischen Pantheons. Die Quellen aus neuassyrischer und neubabylonischer Zeit beschreiben den Mondgott Sîn in erster Linie als den Mond, einen Himmelskörper, der die kosmische Ordnung verkörpert und die Zeit regelt, Botschaften über die von ihm oder anderen Gottheiten getroffenen Entscheidungen übermittelt, Stabilität bringt für die Herrschaft des Königs, Menschen (und Tiere) sich fortpflanzen lässt – und sie aber auch mit Epilepsie und Hautkrankheiten befällt (von denen er sie wieder heilt, wenn er will). Er ist nicht nur in Kultbildern in und um Heiligtümer präsent, sondern auch am Nachthimmel, wo er sich Tag für Tag, Monat für Monat unaufhörlich manifestiert; das Juwel des Himmels, umgeben von jubelnden Sternen. Die vorliegende Studie setzt sich aus zwei Hauptteilen zusammen: „Theologies of the Moon God in Assyria and Babylonia“, welcher ihn charakterisiert und in sein familiäres Umfeld einbettet, und „The Cult of Sîn in Babylonia and Assyria“, welcher seine Rolle in seinen Kultorten und Tempeln erörtert; diese werden ergänzt durch Editionen ausgewählter Texte und umfangreiche Register.