The Practice of Canaanite Cult von Matthew Susnow | The Middle and Late Bronze Ages | ISBN 9783963271427

The Practice of Canaanite Cult

The Middle and Late Bronze Ages

von Matthew Susnow
Buchcover The Practice of Canaanite Cult | Matthew Susnow | EAN 9783963271427 | ISBN 3-96327-142-6 | ISBN 978-3-96327-142-7

The Practice of Canaanite Cult

The Middle and Late Bronze Ages

von Matthew Susnow
Dieses reich illustrierte Buch untersucht die kanaanäische Religion und ihre Rituale aus archäologischer Perspektive. Dabei wirft es ein neues Licht auf die Raumnutzung in südlichen levantinischen Tempeln sowie auf die religiösen Ideologien, die die in diesen kultischen Kontexten identifizierten Verhaltensmuster motivieren. Religion und Ritual sind sowohl universalistisch als auch partikularistisch. Das Ziel dieser Studie ist es, zu einem ganzheitlicheren Verständnis der mittel- und spätbronzezeitlichen Religion in der südlichen Levante zu gelangen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist dieses Buch in drei Hauptteile gegliedert: (1) Wo wurden kanaanäische Kultaktivitäten durchgeführt ? (2) Welche Aktivitäten und Rituale wurden in kanaanäischen Kulträumen durchgeführt ? (3) Warum und wie wurden diese Aktivitäten in diesen Räumen durchgeführt ? Die zentrale These dieses Buches ist, dass die kanaanäische Religion bemerkenswert reaktionsschnell und anpassungsfähig war und die Vielfalt der verschiedenen Mikroregionen in der südlichen Levante widerspiegelte.
Diese Studie gelangt zu fünf neuen Beobachtungen über den kanaanäischen Kult, wie er in kanaanäischen Tempeln praktiziert wurde. Erstens waren die Tempelarchitektur und die Aktivitäten innerhalb von Tempeln weder zeitlich noch überregional statisch. Kulträume in der südlichen Levante waren Antworten auf unterschiedliche besondere Umstände und Situationen. Die Umgebungen, Orte und Bauarten von Tempeln bezogen sich auf die Rituale und Aktivitäten, die in diesen Räumen durchgeführt wurden, beeinflussten sie und wurden von ihnen beeinflusst. Eine zweite Erkenntnis dieser Studie ist, dass Rituale in der südlichen Levante sehr reaktionsschnell und anpassungsfähig waren. Die in der gesamten mittleren und späten Bronzezeit festgestellten diachronen Veränderungen in Tempelarchitektur, Tempelstandorten, rituellen Aktivitäten sowie in der Ikonographie und in der materiellen Kultur spiegeln zweifellos sich ändernde kulturelle, geopolitische und sozioökonomische Phänomene wider. Eine dritte Erkenntnis ist, dass Tempel in der südlichen Levante im Gegensatz zu mesopotamischen, hethitischen und ägyptischen Tempeln bemerkenswerterweise nicht das Konzept des Gotteshauses widerspiegeln. Weder die Anordnung der kanaanäischen Tempel noch die Aktivitäten innerhalb der Tempel spiegeln die Anordnungen oder Aktivitäten der Wohnräume der südlichen Levante wider. Eine vierte Erkenntnis: Anstatt kanaanäische Kulträume als Häuser und Wohnsitze von Gottheiten wahrzunehmen, scheinen diese Räume als Orte für Feste und kommensale Mahlzeiten auf der Grundlage von Opfern und anderen rituellen Aktivitäten zu fungieren. Dies waren also Räume, in denen sozialer Zusammenhalt und Gruppeneinheit geschmiedet wurden. Je nachdem, wer die Tempel kontrollierte, könnten diese Räume auch als Werkzeuge zur Schaffung und Aufrechterhaltung sozialer und ritueller Hierarchien und Ungleichheiten dienen. Eine fünfte Beobachtung setzt die Handlungen der Kanaanäer in Beziehung zu ihrem Grund und Zweck. Soziales Verhalten und Organisation wurden durch Rituale, Feste, Kommensalität, die kompetitive und öffentliche Präsentation von Angeboten und durch die Verwendung von Ikonographie kontrolliert und aufrechterhalten. Diese Aktionen waren jedoch auch von der kanaanäischen religiösen Ideologie geprägt. Tempel in der südlichen Levante fungierten als Kanäle, um den Kontakt mit dem Göttlichen zu initiieren. Anstatt die göttliche Präsenz von Gottheiten in Tempeln zu enthalten, wurde versucht, die Gottheiten aus den Tempeln zu locken, um die gesamte Landschaft in eine religiöse und heilige Landschaft zu verwandeln.