
Alle, die an Literatur glauben. Die sich von märchenhaften Erzählungen verzaubern lassen, hinter denen klare gesellschaftspolitische Ansagen stehen.
"'Papierschiffchen in der Wüste' hat deshalb auch einen aufklärerischen, ja emanzipatorischen Impetus. Und endet mit der Hoffnung, dass ein anderes Leben möglich sei, in dem sich alle Menschen respektieren, ungeachtet ihres Glaubens und ihrer Herkunft. Das mutet wie eine ferne Utopie an. Bis sie irgendwann womöglich wahr wird, lohnt es sich, diesen zauberhaften Roman zu lesen, dessen betörend fremde Bilderwelt Sabine Adatepe mit Feingefühl in ein notenreiches Deutsch übertragen hat." Claudia Kramatschek, SWR 2 Lesenswert
„Ineinander verwoben, so wie der Gebetsteppich mit dem Pfau, den eine der Erzählerinnen anfertigt, entfalten sich Geschichten von unglaublicher Schönheit, versehen jedoch auch mit der Präsenz tiefer Abgründe, in ihrer dunklen Ambiguität. (...) Im Stil eines magischen Realismus, mit essenziellem Bezug auf Mythen, Märchen und Sagen, entspinnt Çelik ihre narrativen Fäden, schlingt sie unerwartet ums Eck eines Gedankensprungs in eine ganz andere Richtung, lässt sie los, um sie an anderer Stelle wieder aufzunehmen und weiterzuführen.“ Thomas Bürgermann, logbuch. kreuzer-Sonderheft zum Bücherherbst 2022
Aysegül Celiks in vielen Farben schillernder Roman ist wie ein aus vielen Fäden geknüpfter Teppich. Sie nimmt Aspekte des Glaubens und der Traditionen auf, verweist auf die Überschneidungen der Kulturen. Sie greift auf Mythen und Märchen zurück, schreibt sie fort. Mit ihren Figuren zeichnet sie individuelle Charaktere, erzählt mit deren Hoffnungen und Träumen aber auch den uralten menschlichen Traum von der Freiheit. Dieser erscheint vor dem Hintergrund von Unterdrückung und Versklavung umso wirkmächtiger. Auch, oder vielleicht weil er an den sich überlappenden Rändern von Poesie, Mythos und Realität angesiedelt ist." Petra Lohrmann, www. gute-literatur-meine-empfehlung. de
EIN MUSS FÜR DIESE ZEITEN, WO WIR DES TROSTS DURCH SCHÖNHEIT NIE GENUG BEKOMMEN KÖNNEN.
Ayşegül Çelik widmet sich in diesem Roman der Unterdrückung der Jesiden: „Als ich den Stift zur Hand nahm, sprang mich ihr Leid mächtig an. Jesidische Kelims bringen heute Millionen, aber wo sind die Jesiden?“
Zum Beispiel in der Geschichte von Yildiz, die mit nur zwölf Jahren, in die Schwiegerfamilie gebracht, gewissermaßen um ihr Leben webt. Als sie einem Pfau auf einem Wandteppich einen Partner beigibt, öffnet er die Augen. Die strenge Moral der fremden Familie verbietet ein solches Motiv, man schneidet es aus dem Teppich. Da fliegen die Vögel auf und davon. Ein hochpoetisches kleines Meisterwerk voll widerständiger Phantasie. Ein Plädoyer für die Befreiung von all denen, die uns ein Leben vorschreiben wollen, das nicht aus dem Herzen heraus, sondern als „fremdes“ Leben gelebt wird.
Ayşegül Çelik widmet sich in diesem Roman der Unterdrückung der Jesiden: „Als ich den Stift zur Hand nahm, sprang mich ihr Leid mächtig an. Jesidische Kelims bringen heute Millionen, aber wo sind die Jesiden?“
Zum Beispiel in der Geschichte von Yildiz, die mit nur zwölf Jahren, in die Schwiegerfamilie gebracht, gewissermaßen um ihr Leben webt. Als sie einem Pfau auf einem Wandteppich einen Partner beigibt, öffnet er die Augen. Die strenge Moral der fremden Familie verbietet ein solches Motiv, man schneidet es aus dem Teppich. Da fliegen die Vögel auf und davon. Ein hochpoetisches kleines Meisterwerk voll widerständiger Phantasie. Ein Plädoyer für die Befreiung von all denen, die uns ein Leben vorschreiben wollen, das nicht aus dem Herzen heraus, sondern als „fremdes“ Leben gelebt wird.