Die rissige Brücke über den Bosporus von Can Dündar | Ein Jahrhundert Türkische Republik und der Westen | ISBN 9783462312508

Die rissige Brücke über den Bosporus

Ein Jahrhundert Türkische Republik und der Westen

von Can Dündar, übersetzt von Sabine Adatepe
Buchcover Die rissige Brücke über den Bosporus | Can Dündar | EAN 9783462312508 | ISBN 3-462-31250-2 | ISBN 978-3-462-31250-8
Leseprobe
Cicero: Can Dündar hat mit „Die rissige Brücke über den Bosporus“ das Buch der Stunde geschrieben.
Deutschlandfunk Kultur: In seinem erstklassigen Buch „Die rissige Brücke über den Bosporus“ gelingt dem Journalisten Can Dündar eine scharfsinnige Analyse der Strukturprobleme der Republik Türkei, die in diesem Jahr ihren 100 Geburtstag feiert.
rbbKultur: Mehr Verständnis für die Tiefe der Konflikte will Dündar schaffen und das gelingt ihm. Er schildert die Historie in einer Mischung aus persönlichen Erlebnissen, politischer Analyse und vielen exklusiven Einblicken in die türkische Politik, die aufgrund seiner jahrzehntelangen Arbeit als Journalist bieten kann.
neues deutschland: Dündar hat ein sehr lesbares, griffiges, auch autobiografisch gefärbtes Buch verfasst, es ist eine mitreißende Geschichtsschreibung. Eine politische Darstellung, an der künftig keiner vorbei kann.
Süddeutsche Zeitung: Dündar vermeidet es, seiner Verbitterung angesichts seines persönlichen Schicksals zu viel Raum zu geben. Vielmehr sind seine Analysen jener Phasen der türkischen Geschichte am stärksten, in denen er selbst recherchierte und aufdeckte, Zeuge und Angeklagter war.
Deutschlandfunk Andruck: Can Dündars neues Buch beginnt spannend wie ein Krimi.
Deutschlandfunk Andruck: Dündars detailreiche Ausführungen sind immer dann besonders spannend, wenn die zahlreichen pesönlichen Erfahrungen des 62-jährigen Journalisten einfließen.
Falter: Besonders stark wird das Buch, wenn Dündar von seiner journalistischen Arbeit in den Wirren der Republik berichtet oder auch Persönliches preisgibt.
rbb Kultur: Can Dündar hat ein spannendes und leidenschaftliches Buch über die Türkei geschrieben. Und auch über uns, wie wir sie sehen.

Die rissige Brücke über den Bosporus

Ein Jahrhundert Türkische Republik und der Westen

von Can Dündar, übersetzt von Sabine Adatepe
Can Dündar, in der Türkei als »Terrorist« gesucht und in Abwesenheit zu über 27 Jahren Haft verurteilt, erzählt mit präzisem Blick auf die letzten Jahrzehnte und die Ereignisse um die Schicksalswahl im Mai 2023 vom hundertjährigen Ringen der Türkischen Republik um eine freie Gesellschaft. Kaum ein Jahr ist für diesen wichtigen Partner Europas so existenziell wie dieses! 100 Jahre ist es her, da zerfiel das marode Osmanische Reich und die Türkische Republik wurde gegründet. Diese wollte ein radikal moderner Staat werden: mit Übernahme europäischer Rechtssysteme, europäischem Kalender, lateinischer Schrift, freien Wahlen, Gleichstellung der Geschlechter, Gewaltenteilung und und und – ein Programm, moderner und säkularer als fast überall sonst auf der Welt. Die Brücke nach Europa wurde geschlagen, und die Anstifter dieser Entwicklung waren nicht etwa fortschrittliche Parteien, sondern das Militär. 1952 wurde die Türkei Teil der Nato, aber ausgerechnet die Einführung eines Mehrparteiensystems gab den islamistisch-konservativen Kräften Auftrieb, zwischenzeitlich gab es Putsche, Parteienverbote, Kriegsrecht.  Als Erdoğan 2013 Ministerpräsident wurde, wollte er das Land zwar in die EU führen, aber nachdem seine Partei mächtig geworden war, nahm der Staat unter ihm immer autokratischere Züge an. Die Opposition wurde in die Enge getrieben, jedes kritische Denken abgestraft. Erdoğans Regierung intensivierte die Unterdrückung der Kurden, führte Krieg in Syrien und im Irak. Sie änderte die Verfassung, nahm Wirtschaft und Justiz an die Leine, ließ Kritiker und Oppositionsparteien verbieten. Niemand ist vor Verhaftung gefeit, die Vorwände können noch so bizarr sein. Vor und nach der Wahl ist das Land zerrissen wie nie zuvor.  Can Dündar erzählt davon, und von einem Jahrhundert dramatischer Ereignisse und des Ringens. Und er gibt einen Ausblick, wie es mit dem Land weitergehen könnte.