
SWR Kultur: »Die Genauigkeit und Anschaulichkeit sind beeindruckend, mit der er die Verrohung einer Gesellschaft zeigt, ihre immer stärkere Drift ins Totalitäre und ihren Untergang. […] Arno Frank zeigt auf so bedrückende wie eindrückliche Weise, wie es möglich war, unberührt zu bleiben, und wohin Gleichgültigkeit und Verblendung führen können.«
Holger Heimann, SWR Kultur, 18. März 2025
Aachener Zeitung : »Der Roman ist eine zeitlose Studie über Anpassung und Mitläufertum. An ihrem Ende zerbricht die verlogene Scheinwelt, geht Ginsterburg in einem Bombenangriff unter. Die sprachgewaltige Schilderung des Feuersturms ist das furiose Finale eines beeindruckenden Meisterwerks.«
Joachim Peter, Aachener Zeitung, 17. März 2025
Welt am Sonntag: »Arno Frank hat ein enormes Gefühl für die Untiefen des Alltags, ohne zu moralisieren. Man könnte in ihm einen modernen Fallada sehen.«
Andrea Seibel, Die Welt am Sonntag, 02. März 2025
SWR Kultur: »Arno Frank behandelt am Beispiel einer Kleinstadt große Fragen von Leid und Mitleid, von Liebe, Schuld und Verantwortung.«
SWR Kultur, 23. Februar 2025
der Freitag: »Dieser Roman erzählt facettenreich vom Abrutschen einer Gesellschaft in den Faschismus und davon, dass man kein richtiges Leben im Falschen führen kann. Aktueller könnte ein Buch kaum sein.«
Thomas Hummitzsch, Der Freitag, 13. Februar 2025
Südwest Presse: »Ein großes Personal, vielfältige Lebensläufe, die miteinander verflochten sind. Unterschiedliche Erzählperspektiven. Und zwischenrein schneidet Frank auch Briefe, Dekrete, einen Wochenschaubericht oder das erschreckende „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“. So ist ›Ginsterburg‹ zwar ein Roman, ein sprachkräftiger mit eindrücklichen Szenen und Bildern, aber auch einer mit dokumentarischer Qualität: eine deutsche Geschichtsstunde, freilich über 432 Seiten.«
Jürgen Kanold, Südwest Presse, 20. März 2025
ORF Ö1: »Arno Frank zeigt auf so bedrückende wie eindrückliche Weise, wie es möglich war, unberührt zu bleiben, und wohin Gleichgültigkeit und Verblendung führen können.«
Peter Zimmermann, ORF Ö1, 02. März 2025
Playboy: »Bildstarkes, intensives Szenario um die hochaktuelle Frage, welchen Preis wir bereit sind, für den Erhalt der Demokratie zu zahlen.«
Günter Keil, Playboy, Heft 03/2025
Deutschlandfunk: »Werden im Deutschunterricht eigentlich noch 400-Seiten-Romane gelesen? Falls ja, würde man Arno Franks ›Ginsterburg‹ gerade in unseren Tagen die Wahl zur Schullektüre sehr wünschen.«
Oliver Pfohlmann, Deutschlandfunk, 19. Februar 2025
Die Rheinpfalz: »Sein kaleidoskophaftes Porträt des Abgleitens „ganz normaler Leute“ ins NS-Mitläufertum oder gar Täterdasein spielt 1935, 1940 und 1945. Und geht an Herz und Nieren.«
Susanne Schütz, Die Rheinpfalz, 15. Februar 2025
Süddeutsche Zeitung: »Die Ereignisse der Jahre 1935 bis 1945 hängen wie Tapete in den Wohnräumen der Figuren, verstecken sich in den Ritzen und Fugen ihrer Alltagsgespräche und rücken manchmal aus dem Augenwinkel in den Fokus, in all ihrer Monstrosität. […] Arno Frank gelingt es, die viel beschriebene, aber selten begriffene Banalität des Bösen erfahrbar zu machen: Mit einem Montageverfahren, das sich jeder Einfachheit und moralischen Eindeutigkeit widersetzt und ein Nebeneinander von einfühlsamen und grausamen Momenten schafft, das man erst mal aushalten muss.«
Bernhard Heckler, Süddeutsche Zeitung, 14. Februar 2025
Der große Roman von Arno Frank über Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten
Nach der Machtergreifung ist in Ginsterburg ein neuer Alltag eingekehrt. Manche Einwohner der kleinen Stadt leiden, andere profitieren – und die meisten versuchen, sich mit der neuen Ordnung zu arrangieren. Allmählich aber öffnet sich unter dem Alltag der Abgrund. Ein feinfühliger und atmosphärischer Roman über Liebe, Familie, Freundschaft – und persönliche Verstrickungen in den Jahren 1935 bis 1945.
Lothar träumt vom Fliegen. Eben noch ein kleiner Junge, kann seine Mutter Merle nur ohnmächtig zusehen, wie sein Traum von der Freiheit ihren Sohn in die Arme der Hitlerjugend treibt. Eine neue Zeit ist angebrochen. So sehr Merle ihr auch misstraut, kann sie ihr doch nicht entkommen – nicht in ihrer Buchhandlung, nicht in den Gesprächen mit Eugen, dem Feuilletonisten der Lokalzeitung von Ginsterburg. Doch während die einen verstummen und einige sich langsam korrumpieren lassen, verstehen andere es, die neue Machtverteilung zu ihren Gunsten zu nutzen. Blumenhändler Gürckel schwingt sich zum Kreisleiter auf, Fabrikant Jungheinrich macht beste Geschäfte, und auch der Arzt Hansemann wittert völlig neue Möglichkeiten. Im Lichtspielhaus spielt weiter Heinz Rühmann, über den Nürburgring schießen Runde für Runde die Silberpfeile. Doch der Krieg, an fernen Fronten geschlagen, ist bald auch im Mikrokosmos der Stadt zu spüren, in den erschütterten Beziehungen und Seelen der Menschen. Und über allem schwebt ein britischer Bomberpilot, der sich dem einstmals beschaulichen Ginsterburg unaufhaltsam nähert.