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„Die bedeutendste Autorin des 20. Jahrhunderts ist Marieluise Fleißer, die hat keinen Nobelpreis bekommen, da dürfte ich ihn ja gar nicht annehmen.“ Elfriede Jelinek
Das neue Heft zu Marieluise Fleißer (1901–1974) nimmt ihren 50. Todestag und ihren 125. Geburtstag zum Anlass, eine unverwechselbare Stimme in der Literatur des mittleren 20. Jahrhunderts neu zu vernehmen. Der Band will die Aufmerksamkeit zum einen auf bislang weniger beachtete Werke und zum anderen auf neue Aspekte bekannter Texte lenken. In den Blick kommt so das Gesamtwerk nun auch in seinen medialen Kontexten (Buch, Zeitschrift, Hörfunk und Film) über die bislang meistdiskutierten Arbeiten der 1920er Jahre hinaus. Dieser Blick richtet sich zudem auf Projekte aus dem Nachlass. Damit verbindet sich erstmals die Frage nach Kontinuitäten und Veränderungen im Œuvre sowie die Frage nach dem Ort Fleißers im literatur-, buch- und kulturgeschichtlichen Prozess. Dazu gehört auch die Aneignung und (Selbst-)Kanonisierung seit den 1960er Jahren, die in den gesammelten Werken im Suhrkamp Verlag kulminiert.