Lebendig bis in den Tod von Paul Ricoeur | Fragmente aus dem Nachlaß | ISBN 9783787319855

Lebendig bis in den Tod

Fragmente aus dem Nachlaß

von Paul Ricoeur, herausgegeben von Alexander Chucholowski, übersetzt von Alexander Chucholowski
Mitwirkende
Autor / AutorinPaul Ricoeur
Einführung vonOlivier Abel
Nachwort vonCatherine Goldenstein
Übersetzt vonAlexander Chucholowski
Herausgegeben vonAlexander Chucholowski
Buchcover Lebendig bis in den Tod | Paul Ricoeur | EAN 9783787319855 | ISBN 3-7873-1985-9 | ISBN 978-3-7873-1985-5

Lebendig bis in den Tod

Fragmente aus dem Nachlaß

von Paul Ricoeur, herausgegeben von Alexander Chucholowski, übersetzt von Alexander Chucholowski
Mitwirkende
Autor / AutorinPaul Ricoeur
Einführung vonOlivier Abel
Nachwort vonCatherine Goldenstein
Übersetzt vonAlexander Chucholowski
Herausgegeben vonAlexander Chucholowski
Bis zum Ende leben. Überleben. Im Anderen. Dies ist das letzte große Thema, welches Ricœur beschäftigt hat. Die in dieser Ausgabe erstmals in deutscher Übersetzung vorgelegten Fragmente aus dem Nachlaß sind weniger eine Auseinandersetzung mit dem Tod als mit dem Leben und Überleben. Es ist das große Trauma des 20. Jahrhunderts, jener, die die Vernichtungslager überlebt haben und die Jorge Semprun in seinem Buch „Schreiben oder Leben“, mit dem Ricœur sich auseinandersetzt, als Wiedergänger bezeichnet, weder tot noch lebend, jene, die scheinbar ihren eigenen Tod überlebt, sich selbst überlebt haben.
Aber es steht auch für ein ganz persönliches Trauma, nämlich den Tod seiner Frau Simone, dessen Etappen Catherine Goldenstein im Nachwort skizziert. Der Gedanke der Trauer oder Trauerarbeit wird inspiriert von dieser Verlusterfahrung, dem Verlust eines geliebten Menschen. Beide Traumata halten einander dabei die Waage. Gegen den anonymen Massentod, dem kein Sinn mehr abzuringen ist, für den es keine wirkliche Trauerarbeit gibt, stellt sich der Verlust eines geliebten, einem nahestehenden Menschen. Das Bindeglied zwischen beiden stellt die Vorstellungs- oder Einbildungskraft dar. Sie ermöglicht eine Antizipation, eine Vergegenwärtigung sowie eine Anstelle-von-Substitution. Es ist die Antizipation des eigenen Todes in der Vergegenwärtigung der anderen Toten, an deren Stelle wir uns projizieren.