Materie und Gedächtnis von Henri Bergson | Versuch über die Beziehung zwischen Körper und Geist | ISBN 9783787327171

Materie und Gedächtnis

Versuch über die Beziehung zwischen Körper und Geist

von Henri Bergson, herausgegeben von Margarethe Drewsen, übersetzt von Margarethe Drewsen
Mitwirkende
Autor / AutorinHenri Bergson
Herausgegeben vonMargarethe Drewsen
Übersetzt vonMargarethe Drewsen
Einführung vonRémi Brague
Buchcover Materie und Gedächtnis | Henri Bergson | EAN 9783787327171 | ISBN 3-7873-2717-7 | ISBN 978-3-7873-2717-1
„Eine ganz ausgezeichnete, uneingeschränkt empfehlenswerte Edition.“ Unser Lübeck, Stefan Diebitz, 13.03.2017

Materie und Gedächtnis

Versuch über die Beziehung zwischen Körper und Geist

von Henri Bergson, herausgegeben von Margarethe Drewsen, übersetzt von Margarethe Drewsen
Mitwirkende
Autor / AutorinHenri Bergson
Herausgegeben vonMargarethe Drewsen
Übersetzt vonMargarethe Drewsen
Einführung vonRémi Brague
In »Materie und Gedächtnis« (1896), seinem Hauptwerk, erörtert der französische Philosoph und Nobelpreisträger Henri Bergson das Zusammenwirken von Körper und Geist in der freien Handlung. Auf höchstem gedanklichen Niveau, aber in bestechend einfacher Sprache geschrieben, zählt das Werk zu den wenigen herausragenden Grundtexten der Gegenwartsphilosophie, vergleichbar »in ihrer Zeit mit Berkeleys Principles oder Kants Kritik« (William James).
Nachdem Bergson im Essai sur les données immédiates de la conscience das Verhältnis von Freiheit und Determinismus auf eine neue Basis zu stellen versucht hat, wendet er sich hier, in Auseinandersetzung mit der Psychologie und Hirnphysiologie seiner Zeit, dem alten philosophischen Problem des Verhältnisses von Geist und Materie zu. Dabei reduziert er ›Materie‹ weder – idealistisch – auf reine Vorstellungen noch nimmt sie – materialistisch – als deren dinglichen Grund an, sondern sieht sie als eine Gesamtheit von ›Bildern‹, wobei er den Bildbegriff auf halbem Wege zwischen Ding und Vorstellung ansetzt und damit vor die Trennung von Existenz und Erscheinung zurückgeht. Eine herausragende Bedeutung kommt dabei dem Gedächtnis zu: hier verstanden nicht als ›mechanisches‹ Registrieren aufgenommener Inhalte, sondern als ›reines‹, lebendiges Gedächtnis, das sich einer geistigen, in der Vergangenheit entstandenen Bilderwelt bedient und der Dauer (durée) korrespondiert. Das auf Dauer ausgerichtete Gedächtnis verweist auf eine Selbstständigkeit des Geistes, die allerdings qua Handlung wieder auf den Körper zurückwirkt. »Der Geist entnimmt der Materie die Wahrnehmungen, aus denen er seine Nahrung zieht, und gibt sie ihr zurück in Form von Bewegung, der er seine Freiheit aufgeprägt hat« (Henri Bergson).
Nach über 100 Jahren liegt das Werk nun in einer völlig neuen deutschen Übersetzung von Margarethe Drewsen vor.