Von der Lüge von Vladimir Jankélévitch | ISBN 9783787328642

Von der Lüge

von Vladimir Jankélévitch, herausgegeben von Steffen Dietzsch, übersetzt von Sarah Dornhof und Vincent von Wroblewsky
Mitwirkende
Autor / AutorinVladimir Jankélévitch
Herausgegeben vonSteffen Dietzsch
Übersetzt vonSarah Dornhof
Übersetzt vonVincent von Wroblewsky
Buchcover Von der Lüge | Vladimir Jankélévitch | EAN 9783787328642 | ISBN 3-7873-2864-5 | ISBN 978-3-7873-2864-2
„Zeitlos hellsichtig und grundsätzlich (...) Sonst ist der Duktus aber oft auch kühler, analytischer. Und gerade diese Mischung spricht den Leser an.“ Johan Schloemann, SZ vom 18.10.2016

Von der Lüge

von Vladimir Jankélévitch, herausgegeben von Steffen Dietzsch, übersetzt von Sarah Dornhof und Vincent von Wroblewsky
Mitwirkende
Autor / AutorinVladimir Jankélévitch
Herausgegeben vonSteffen Dietzsch
Übersetzt vonSarah Dornhof
Übersetzt vonVincent von Wroblewsky
»Lügen ist die Muttersprache unserer Vernunft und Witzes«, heißt es in einem Brief Hamanns an Kant. Die Lüge ist nicht das ganz Andere, gar Unbegreifliche gegenüber der Wahrheit, sondern mit dieser untrennbar verbunden: Sie ist keine Aussage, die mit den Wahrheitswerten ›wahr‹ oder ›falsch‹ belegt werden kann, sondern ein kommunikativer, produktiver Akt, der mit der Absicht zu täuschen unternommen wird und damit eine neue emotive wie kognitive Wirklichkeit zu schaffen beabsichtigt.
Vladimir Jankélévitch lenkt in Von der Lüge den Blick auf die innere mentale Verfasstheit dessen, der sich zur Lüge ›entschließt‹, und versucht, der ›Subjektseite‹ der Lüge auf die Spur zu kommen. Unser Bewusstsein will das Polymorphe, das Missverständliche, das Uneingestehbare handhaben und erfindet etwas Glaubhaftes, Zweckmäßiges. Die Lüge ist »die List der Schwachen«, rettende Idee in Notwehrsituationen und gleichzeitig doch »innere Flucht, das Verlassen des Postens, das Opium der geringsten Anstrengung«. Es gibt nach Jankélévitch nur zwei Wege, mit der Lüge umzugehen: die unerwartete, schmerzhafte Aufrichtigkeit und das Verschmelzen der Lüge mit der Wahrheit bis zur Ununterscheidbarkeit. Einen Ausweg aus der Verstrickung des Lügners mit dem Belogenen hingegen weist nur die Ironie: Denn diese führe, als »bonne conductrice«, den Geist, unser Bewusstsein, zur Innerlichkeit, während die Lüge ihn ins Äußerliche ziehe. Jankélévitchs Überlegungen zur Lüge sind charakteristisch für seinen philosophischen Ansatz, der, obgleich in der Tradition Bergsons und Simmels stehend, doch eine ganz eigene Art von Lebensphilosophie darstellt.