»Die Studie zeigt, wie der dominanzkulturelle Roma-Diskurs lokale Konflikte um Migration aus Südosteuropa bis in die Praktiken der kommunalen Verwaltung, der Justiz, der Polizei und der Sozialen Arbeit hinein prägt. Zu untersuchen, wie diese Praktiken funktionieren und welche ausgrenzenden Effekte sie haben, stellt zweifellos eine der wichtigsten Aufgaben dar, vor denen die noch recht junge Antiziganismusforschung in Deutschland aktuell steht.«
Wolfram Stender, www. socialnet. de, 19.12.2019
Besprochen in:
Lokale Konflikte um Zuwanderung aus Südosteuropa
»Roma« zwischen Anerkennung und Ausgrenzung
von Lars Geiges, Tobias Neef, Julia Kopp und Robert Mueller-StahlDer Begriff »Roma« ist in der deutschen Gesellschaft ein Reizwort. Er steht für die Gefährdung des Wohlfahrtsstaates durch Armutsmigration und repräsentiert die Unsicherheit, die in den situierten Europäischen Norden einzudringen sucht. Die Chiffre »Roma« hat dementsprechend auch in lokalen Konflikten um Armutsmigration eine spezifische Funktion.
Die AutorInnen des Bandes haben im Rahmen einer lokalpolitischen Feldstudie soziale Konflikte um Migration aus Südosteuropa und ihre Dynamiken untersucht und eröffnen eine neue Perspektive auf die Situation von Roma in der bundesdeutschen Gesellschaft.