Blick auf den Hafen von Elizabeth Taylor | ISBN 9783908778301

Blick auf den Hafen

von Elizabeth Taylor, aus dem Englischen übersetzt von Bettina Abarbanell
Buchcover Blick auf den Hafen | Elizabeth Taylor | EAN 9783908778301 | ISBN 3-908778-30-1 | ISBN 978-3-908778-30-1
Leseprobe

Die Welt: „Elizabeth Taylor, nein, nicht die, sondern eine 1912 geborene, 1975 gestorbene englische Schriftstellerin, hat mit Blick auf den Hafen 1947 das großartige Porträt einer kleinen englischen Hafenstadt geschrieben, so liebevoll wie gnadenlos. Alle suchen das Glück, alle sind sich dabei im Wege, beargwöhnen einander, und wenn dann das Ersehnte eintritt, ist es immer genau fünf Minuten zu spät.“ [Quelle: Elke Heidenreich, Die Welt]
"Elizabeth Taylor ist eine Meisterin dessen, was die Briten anerkennend 'light touch' nennen - in der funkelnden Ironie ebenso wie angesichts der letzten Dinge ... Virtuos ist diese Arbeit am Detail, die immer wieder scheinbar achtlos hingeworfene Leckerbissen beschert.„ [Quelle: Angela Schader, Neue Zürcher Zeitung]
“Es gibt in diesem Roman eine sehr schöne kleine Szene, die Beths Eheleben gut widerspiegelt. Der Dialog geht so: 'Ich habe eine Rezension meines Buches gefunden.' sagt Beth, 'Der Kabeljau war darin eingewickelt.' Da sagt der Mann: 'Das ist aber schön für dich, Liebes' - da merkt man die ganze Entfremdung in einem kleinen Dialog - das kann Elizabeth Taylor wunderbar. Ich habe diesen Roman mit großem Vergnügen gelesen, weil er sehr einfühlsam und sehr genau hinschaut, sehr viel Sinn fürs Detail hat - ein richtiges Lesevergnügen!„ [Quelle: Rainer Moritz, NDR Kultur]
“Elizabeth Taylor unterhält uns mit bissiger Eleganz bestens - und schürft dabei tiefer im Menschendunkel, als man auf den ersten Blick meint. Sie erzählt uns mit viel Ironie von ihren Figuren und amüsiert sich mit uns über sie, ohne sie je zu denunzieren. Selbst die gelähmte Mrs. Bracey, Schandmaul und tückisch nörgelnde Despotenmutter, wird von Taylor nicht am Rand der kleinen ansässigen Gesellschaft angesiedelt, sondern mittendrin. Wie es halt ist. Sie gehören alle dazu. Und alles gehört zum Menschsein.„ [Quelle: Gabriele von Arnim, Tages-Anzeiger]
“Taylors Blick auf den Hafen zerlegt die kleine, graue Stadt am Meer in ein perspektivisch gebrochenes, fast kubistisches Farben-Prisma. So wie der Lichtstrahl des Leuchtturms nachts über die Häuser streicht, bleibt der allwissenden Erzählerin nichts verborgen. Hinter den Gardinen, auf der Straße, im Dunkel der Seelen: überall sieht sie Einsamkeit und Trauer, Angst und stille Wut, verzweifelte Liebe und ohnmächtige Resignation ... Wie Taylor mit melancholischer Ironie und sanftem weiblichen Humor, in kunstvoll beiläufigen Dialogen und inneren Monologen einsame Herzen zum Sprechen, Mauerblümchen zum Blühen und ein ungemütliches Kaff zum Leuchten bringt, hebt ihren sentimentalen Blick auf den Hafen weit über Beths Frauenromane und Bertrams redliches Geklecksel ohne Licht und Brennpunkt hinaus.„ [Quelle: Martin Halter, Frankfurter Allgemeine Zeitung]
“Ein Arzt hat ein Verhältnis mit der attraktiven Nachbarin. Sie ist die beste Freundin seiner nichts ahnenden Frau. Die Besitzerin des Altkleiderladens ist halb gelähmt und tyrannisiert ihre erwachsenen Töchter. Sie mischt sich überall ein und klatscht. In Blick auf den Hafen beobachtet jeder jeden und nimmt am Leben aller teil." [Quelle: Bärbel Kicska, rbb Radio Eins]

Blick auf den Hafen

von Elizabeth Taylor, aus dem Englischen übersetzt von Bettina Abarbanell
„Als eine der meist unterschätzten Schriftstellerinnen des zwanzigsten Jahrhunderts schreibt Elizabeth Taylor mit einer wunderbaren Präzision und Anmut. Ihre Welt ist absolut faszinierend.“ Antonia Fraser
Es herrscht das sechste Jahr des Krieges im englischen Hafenstädtchen Newby. Die Zeit vergeht ereignislos. Jeder kümmert sich um seinen Nächsten, nichts geschieht unbemerkt, auch wenn die Wahrung des schönen Scheines allen zur zweiten Natur geworden ist.
Die schöne Tory hat heimlich ein Verhältnis mit ihrem Nachbarn Robert, unbemerkt von seiner Frau Beth, ihrer besten Freundin, die über dem Verfassen ihrer Romane die Umwelt nicht wahrnimmt. Ihre Tochter Prudence ist entsetzt über den Verrat, der vor ihren Augen geschieht. Die alte Mrs Bracey starrt, an den Stuhl gefesselt, unentwegt aus dem Fenster auf den Hafen und hält einen Tratsch mit allen, die vorbeikommen.