Balthasar Gracián - Die Kunst glücklich zu sein von Balthasar Gracian | Literarische Klangwanderungen Vol. V | ISBN 9783939420132

Balthasar Gracián - Die Kunst glücklich zu sein

Literarische Klangwanderungen Vol. V

von Balthasar Gracian, übersetzt von Arthur Schopenhauer
Mitwirkende
Autor / AutorinBalthasar Gracian
Übersetzt vonArthur Schopenhauer
Komponiert vonMarius Ungureanu
Gelesen vonPeter Fricke
Buchcover Balthasar Gracián - Die Kunst glücklich zu sein | Balthasar Gracian | EAN 9783939420132 | ISBN 3-939420-13-1 | ISBN 978-3-939420-13-2
Menschen, die keine Patentlösungen oder die klassischen "rosigen" Lebenshilfe-Anleitungen wünschen, sondern ein Auseinandersetzung mit Möglichkeiten und Hindernissen auf dem Weg zu grösserem innerem Reichtum. Gracian - eine Annäherung aus einem zersplitterten Heute.

Balthasar Gracián - Die Kunst glücklich zu sein

Literarische Klangwanderungen Vol. V

von Balthasar Gracian, übersetzt von Arthur Schopenhauer
Mitwirkende
Autor / AutorinBalthasar Gracian
Übersetzt vonArthur Schopenhauer
Komponiert vonMarius Ungureanu
Gelesen vonPeter Fricke
. Die Gedanken des spanischen Jesuiten aus dem 17. Jh. über die Kunst einer klugen Lebensführung muten gerade in unserer heutigen Mediengesellschaft erstaunlich aktuell an. Die vorliegende Auswahl stellt sich der Herausforderung einer Auseinandersetzung aus heutiger Sicht; die Musik liefert dazu einen facettenreichen Nährboden, und schafft die Dramaturgie für den lebendigen Dialog zu dem gesprochenen Wort.
die kunst glücklich zu sein – Eine Annäherung
„In Balthasar Graciáns Hand-Orakel (vom alten Schopenhauer übersetzt) stehen so einige Dinge – wenn man die beherzigt, kommt man schon ein ganz gutes Stück weiter.“ Kurt Tucholsky
Keine Frage, Graciáns Aphorismen sind klug und treffen den Nagel auf den Kopf - und sie polarisieren. Fast könnte man meinen, der spanische Jesuit habe aus dem Barock einen Blick durchs Schlüsselloch in unsere heutige Zeit getan – man stellt fest, dass der Mensch sich in seinem Tun nicht wesentlich weiter entwickelt hat und dass die Gedanken, im 17. Jh. formuliert, von verblüffender Aktualität sind. Das Hand-Orakel ist aber sicher nicht ein Buch, das dazu einlädt, es in einem Zug, wie einen spannenden Krimi herunterzulesen, geschweige denn herunterzuhören. Wieso also mit den „Ohren schauen“, wie Peter Fricke es so einladend am Anfang dieser Produktion sagt? Nun, sie ist der Versuch einer Annäherung an Gracián; sie ist lebendige Auseinandersetzung mit seinen klaren und „richtigen“ Gedanken – und zwar in Wort und Klang. Wobei der Klang, die Musik, vor allem dazu angetan ist, dem Ringen, der inneren Zerrissenheit, dem Verzagen, der Sehnsucht und Unvollkommenheit, aber auch dem flüchtigen Ankommen auf der Suche nach Umsetzungsmöglichkeiten solcher Weisheiten Gestalt und Stimme zu verleihen. Kurzum, eine Annäherung aus dem Alltag heraus! Der Klangteppich breitet sich wie ein Urmeer aus, aus dem sich Vertrautes und Befremdliches, Alltagsgeräusche, Melodienfetzen herauslösen, sich den verständigen Sprüchen hinzugesellen, sich dagegen stellen, mal kratzen und mal schmeicheln. Es ist das Leben in seinen ganzen Facetten, das an einer oft mühsam aufrecht gehaltenen Ruhe rüttelt. Der andere Pol, das ist das gesprochene Wort – scheinbar ungerührt gleitet die Sprache auf diesem manchmal recht rauen Untergrund, bewährt sich, gerät unvermutet ins Schlingern, ist sanft und geduldig oder ironisch und fast müde, aber immer getragen von dem beständigen Drang nach Befriedung.
Ein Patentrezept für Erfolg und Glück kann es naturgemäß nicht wirklich geben, innere und äußere Anfechtungen tun da das ihre dazu. Desillusion und Skepsis machen vielleicht nur bedingt zufrieden. An manchen Illusionen hält man gerne fest und hofft, dass es keine sind, und kleine Wunder möglich wären und die Welt eigentlich besser sei, als man befürchte. Die pragmatischen Beobachtungen Graciáns jedoch, wie die Welt und ihre Gesellschaft funktioniert, die treffen überraschend präzise zu. Wie man nun mit diesem Wissen umgeht, bleibt jedem selber überlassen. Monique Popescu