Ludwig van Beethoven im Kontext der Musikgeschichte von Friedrich von Hausegger | ISBN 9783940530110

Ludwig van Beethoven im Kontext der Musikgeschichte

von Friedrich von Hausegger
Mitwirkende
Autor / AutorinFriedrich von Hausegger
Gelesen vonMichael Kommant
Buchcover Ludwig van Beethoven im Kontext der Musikgeschichte | Friedrich von Hausegger | EAN 9783940530110 | ISBN 3-940530-11-5 | ISBN 978-3-940530-11-0

Ludwig van Beethoven im Kontext der Musikgeschichte

von Friedrich von Hausegger
Mitwirkende
Autor / AutorinFriedrich von Hausegger
Gelesen vonMichael Kommant
Schon die erste Symphonie, die in formeller Beziehung vom Gewohnten noch gar nicht abwich, wohl aber in ihrer freudigen Entschlossenheit eine urwüchsige Kraft erkennen ließ, fand kein allgemeines Verständnis. Sie würde als ein aus Bizarrerie bis zur Karikatur hinaufgetriebener Haydn bezeichnet. Die zweite Symphonie in D-dur, gewiss ein Muster von Klarheit, freilich auch der Ausfluss eines übermächtigen Kraftgefühles, voll jugendlichem Stolz und Mut, wird von einem Kritiker ein krasses Ungeheuer genannt, ein angestochener, unbändig sich windender Lindwurm, der nicht sterben kann und selbst verblutend noch mit aufgerecktem Schweife vergeblich wütend um sich schlägt. Und nun gar die Eroica! Hier roch man Menschenblut. Wenn Beethoven, so hieß es, diese Wege fortwandle, so werde er und das Publikum übel dabei fahren. Die Musik könne so bald dahin kommen, dass jeder, der nicht genau mit den Regeln und Schwierigkeiten der Kunst vertraut sei, schlechterdings gar keinen Genuss mehr bei ihr finde. Sogar ein Mann wie Karl Maria von Weber meinte nach Anhörung der siebenten Symphonie:„Nun haben die Extravaganzen dieses Genius das Non plus Ultra erreicht und Beethoven ist nun ganz reif für das Irrenhaus.“ Die neunte fand mit den übrigen Schöpfungen aus Beethovens letzter Periode erst in der neuesten Zeit Verständnis und Würdigung. Noch Mendelssohn äußerte sich über sie, sie mache ihm „kein Plaisir“.