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Person Aziz Nesin

Hinweis: Der Name Aziz Nesin erscheint bei verschiedenen Verlagen. Es kann sich hierbei um die jeweils selbe Person oder auch um namensgleiche handeln.

Aziz Nesin bei Unionsverlag

Person Aziz Nesin
Aziz Nesin, geboren 1915 in Istanbul als Sohn anatolischer Immigranten, ist vor allem durch seine bissigen politischen Satiren berühmt geworden. In über 200 Prozessen wurde versucht, ihn zum Schweigen zu bringen. Einem Attentat entkam er knapp. Im August 1994 drohte ihm der Oberste Staatsanwalt der Türkei die Todesstrafe an. Sein umfangreiches Werk wurde in über 30 Sprachen übersetzt. 1993 wurde ihm die Carl-von-Ossietzky-Medaille verliehen. Aziz Nesin starb 1995 in Izmir.

Aziz Nesin bei Verlag Auf dem Ruffel

Aziz Nesin wurde auf der Prinzeninsel Heybeliada in Istanbul geboren und ging dort zur Schule. Sein Vater, Abdulaziz, kam aus der Provinz Giresun und arbeitete als Gärtner in Istanbul. Laut Aziz Nesin war sein Vater sehr religiös und ein loylaer Anhänger von Abdülhamid II. sowie ein Gegner von Atatürk[1]. Er wuchs in einem konservativen Umfeld auf und bekam als Kind Koranunterricht von einem Freund seines Vaters. 1935 absolvierte er die Kuleli-Militärschule in Istanbul. Nachdem er 1937 auch die Militärakademie in Ankara absolviert hatte, wurde er Offizier in der Armee, aus der er 1944 wegen Amtsmissbrauchs entlassen wurde. 1945 wurde Nesin Mitarbeiter der linksgerichteten Zeitung Tan, deren Räume noch im selben Jahr von staatstreuen Studenten in Brand gesteckt wurden. Ab 1946 gab er mit Sabahattin Ali die Satirezeitschrift Markopaşa heraus, in der sie unter anderem die politischen Verhältnisse angriffen. Beide wurden nach der dritten Ausgabe verhaftet, aber nach 20 Tagen Haft ohne Anklage wieder auf freien Fuß gesetzt. Um der Zensur zu entkommen, benannten sie die Zeitung mehrmals um; Nesin ging 1947 nach Bursa, Ali wurde 1948 an der Grenze zu Bulgarien, vermutlich durch staatliche Stellen, ermordet. Aziz Nesin betrieb danach die Zeitung noch bis 1951 weiter. In den Folgejahren arbeitete Nesin bei unterschiedlichen Zeitungen und veröffentlichte eine Reihe von Büchern. Seine Werke wurden immer wieder zensiert; er selbst saß insgesamt über fünf Jahre in Untersuchungshaft, wurde aber immer wieder freigesprochen. 1962 gab es einen Brandanschlag auf seinen Verlag. 1972 gründete er bei Çatalca in der Nähe von Istanbul die Nesin-Stiftung für Kinder, deren Familien ihnen den Zugang zur Bildung nicht finanzieren können. Die etwa 45 Kinder und Jugendlichen (Stand: 2006) besuchen entweder staatliche Schulen oder Hochschulen. In einem liebevollen Umfeld sollen die Kinder zu kreativen und kritischen Menschen erzogen werden. Leiter der Stiftung ist Aziz Nesins Sohn, Ali Nesin. Er gründete auch eine private Hochschule; mit diesem Schritt wandte er sich gegen die autoritären Strukturen im türkischen Bildungssystem. (Wikipedia DE)

Aziz Nesin bei Lutz, Hellmut, u. Nevin Lutz

Aziz Nesin (geb. am 20.12.1915 auf der Heybeliada in Istanbul - gest. am 6.7.1995 in Izmir) ist ein berühmter und viel gelesener türkischer Autor. Er wuchs in einer armen, konservativ-religiösen Familie auf, besuchte das Militärgymnasium und studierte an der Heeresakademie und später an der Hochschule der Schönen Künste in Istanbul. Als Schriftsteller und Journalist verfasste er politische Zeitungsartikel, schrieb Satiren, Romane, Theaterstücke, Gedichte… etc. Wegen seiner kritischen politischen Überzeugung wurden ihm über 200 Prozesse gemacht; er wurde immer wieder freigesprochen, aber musste auch über fünf Jahre im Gefängnis verbringen. Aziz Nesin veröffentlichte über 140 Werke; viele davon sind in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Er hat viele international Preise und Ehrungen bekommen. Er setzte sich für Menschenrechte und Meinungsfreiheit ein und war gegen politischen und religiösen Fundamentalismus. Er überlebte in Sivas 1993 einen Brandanschlag durch religiöse Fanatiker, dem 37 Menschen zum Opfer fielen. Aziz Nesin fühlte sich seinem Volk gegenüber verpflichtet. Er gründete deshalb 1972 die Nesin Stiftung. Seit 1984 werden Kinder ins Kinderparadies (Kinderheim) in Çatalca / Istanbul aufgenommen, die aus verschiedenen Gründen keinen Zugang zur Bildung haben. Dort werden sie von Erzieherinnen wie in einer großen Familie betreut und zu kreativen und demokratisch und kritisch denkenden Menschen erzogen, bis sie einen Beruf haben und auf eigenen Füßen stehen können. Diese Kinder besuchen staatliche Schulen. Zur Stiftung gehören heute ein Bauernhof, die von seinem Sohn Prof. Ali Nesin gegründeten Dörfer für Mathematik und Philosophie sowie eine Bibliothek und der Nesin-Verlag. Aziz Nesin wurde 1995 gemäß seinem letzten Willen ohne religiöse Feier auf dem Grundstück des Kinderparadieses anonym beigesetzt.


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