der Freitag: Dass ihn die Krankheit der Mutter so stark belastete, liegt freilich an ihrer symbiotischen Beziehung. Vor seiner Geburt hatte seine Mutter ein Kind verloren. Die Freude über seine Existenz war also auch mit der Erinnerung an den Verstorbenen verknüpft. Ein Leserglück ist wiederum Thomsens Kunst, diese vielschichtige Verflochtenheit durchsichtig zu machen und die Verzweiflung des apathischen Starrens nach und nach in ein dankbares Staunen zu überführen.
Der Tagesspiegel: »Mit
Store Kongensgade 23
erkundet [Thomsen] die Wege, auf denen sich das Bewusstsein überlisten lässt, um mit der Vergänglichkeit zurechtzukommen.«
DIE ZEIT: Man wird das Büchlein langsam lesen. Denn was dort in wenigen klaren Worten steht, ist klug und dazu ganz unaufdringlich, eine seltene Mischung von scheinbarer Beiläufigkeit und durchdringendem Ernst.
WDR: Von ... [dem Ort] aus kehrt er in ausschweifenden, mäandernden Sätzen zurück an die Schmerzpunkte seines Lebens, und zu den Glücksmomenten, in einer für Nuancen offenen Sprache, die sinnliche Bilder für die vielfältigen Eindrücke findet, und in Episoden, die verdichtet die Begegnungen mit ihm wichtigen Menschen beschreiben.
SWR2: Die große Stärke des Buches, die das Lesen zum Genuss macht, ist die sprachliche Dichte und Präzision, mit der Emotionen beschrieben und durchleuchtet werden, und das völlig kitschfrei.
NDR Kultur: ... [D]as Buch [ist] ein melancholisch zartes Requiem, beim Lesen fühlt es sich an wie Schmetterlinge im November.
Politiken.dk: Ein eindringlicher, schillernder Essay ... kein Wort zu viel, keins zu wenig.
Berlingske: Ein fabelhafter Essay mit Einblicken und Erfahrungen, die man nachfühlen kann.
Kristeligt Dagblad: Wieder einmal zeigt Thomsen sein essayistisches Können. Er spürt seinen Träumen und Krisen der Jugend nach, ohne sich in sich selbst zu verlieren.
Information: Thomsen hat die beeindruckende Fähigkeit, seine Reflexionen bis zu ihrem Kern zu erkunden.
Weekendavisen: Ein überragender Essayist.
POV International: Kaufen Sie dieses Buch. Lesen Sie es. Leihen Sie es Ihren Freunden. Und lesen Sie es erneut.
Vårt Land: Søren Ulrik Thomsen hat eines der besten Bücher dieses Jahres geschrieben. Garantiert.
NRK: Dieser Essay ist eine impressionistische Autobiographie.
Store Kongensgade 23
Lebensbetrachtungen eines der wichtigsten Schriftsteller Dänemarks
von Søren Ulrik Thomsen, aus dem Dänischen übersetzt von Hannes LangendörferGibt es ein bestimmtes Jahr oder einen bestimmten Ort im Leben eines Menschen, der sich im Laufe der Zeit als der wichtigste erweisen wird?
Für den dänischen Lyriker und Essayisten Søren Ulrik Thomsen liegt dieser Ort in Kopenhagen, in der Store Kongensgade 23. Voller Erwartung zieht er 1972, er ist 16, mit der Familie vom Land in die Großstadt, bereit für alles, was vor ihm liegt: Kultur, die erste Liebe, die Anfänge des Schreibens. Gleichzeitig leidet seine Mutter an einer schweren Depression mit langen Aufenthalten in psychiatrischen Kliniken. In dieser Spannung zwischen Glück und Unglück, zwischen Aufbruch und Rückzug denkt Thomsen in elegischer, rhythmischer Prosa über das Leben nach, darüber, warum man schreibt, über die Angst vor dem Alter. Und über eine Wohnung, in der er nur ein Jahr lang wohnte, die für ihn aber, obwohl sie der Vergangenheit angehört, der Ort ist, von dem seine ganze Zukunft ausgehen wird.