Eine Leidenschaft von Annie Ernaux | Über die kleinen Demütigungen und Erniedrigungen der Besessenheit und des Verlassenseins | Literaturnobelpreis 2022 | ISBN 9783518225530

Eine Leidenschaft

Über die kleinen Demütigungen und Erniedrigungen der Besessenheit und des Verlassenseins | Literaturnobelpreis 2022

von Annie Ernaux, aus dem Französischen übersetzt von Sonja Finck
Buchcover Eine Leidenschaft | Annie Ernaux | EAN 9783518225530 | ISBN 3-518-22553-7 | ISBN 978-3-518-22553-0
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Leseprobe

NZZ am Sonntag: ... wer dieser Tage im Wust der vielen Neuerscheinungen einen radikaleren, glänzenderen Text zu finden hofft, wird lange suchen müssen.

Der Tagesspiegel: Leben und Schreiben gehen bei Annie Ernaux ineinander über, die Grenzen sind fließend.

Neue Zürcher Zeitung: Der Meisterin der nüchternen Selbstbeobachtung gelingt es, im Schreiben den Schmerz wieder zu erzeugen, dem sie ausgeliefert war.

WELT AM SONNTAG: Ernaux verwandelt ihr Buch über das Begehren in eine Meditation über das Schreiben als Zeitreise zwischen der Gegenwart des Erlebens und dessen zukünftigem Nachleben in einem Text.

Frankfurter Rundschau: Privater Totalitarismus in sensationeller, nüchterner Reinform ...

Deutschlandfunk: Warten, Träumen, Schreiben und Sex sind eins in diesem Buch.

The New Yorker: Lyrisch genau und diamanthart klar.

Le Monde: Eine atemberaubende Geschichte, die trotz ihrer Abgeklärtheit und der gründlichen Ausklammerung jeglichen Überschwangs mit genau der Leidenschaft pulsiert, die Ernaux so wahrhaftig beschreibt.

The New York Times Book Review: Ernaux schafft ein spektakuläres literarisches Denkmal für Leidenschaften, die sich einfachen Erklärungen entziehen.

Eine Leidenschaft

Über die kleinen Demütigungen und Erniedrigungen der Besessenheit und des Verlassenseins | Literaturnobelpreis 2022

von Annie Ernaux, aus dem Französischen übersetzt von Sonja Finck

Annie Ernaux erzählt von einer alles verzehrenden Leidenschaft für einen irritierend teilnahmslosen Mann – unerschrocken gründlich sucht sie nach der Wahrheit hinter einer Existenz, in der sie sich zusehends aufzugeben droht.

Das körperliche Leiden, die Angst des Wartens, die immer nur kurze Erleichterung des Liebemachens, die darauffolgende Lethargie und Müdigkeit, das erneute Verlangen, die kleinen Demütigungen und Erniedrigungen der Besessenheit und des Verlassenseins – mit ruhiger Selbstverständlichkeit berichtet Annie Ernaux von einer schmerzlich langen Episode ihres Lebens; wie sie sich immer heftiger in eine Affäre verstrickt, einem verheirateten osteuropäischen Geschäftsmann verfallen, der eine vage Ähnlichkeit mit Alain Delon hat, schnelle Autos und Alkohol mag und im Französischen keine »obszönen Ausdrücke kennt, oder er hatte einfach keine Lust, sie zu benutzen«.
Annie Ernaux beschreibt einen zweijährigen Schwebezustand, worin jedes Wort, jedes Ereignis und jede andere Person entweder eine dringliche Verbindung zu diesem Mann hat oder aber von ihr mit kalter Gleichgültigkeit beschieden wird. Zu einem Mann, der ihr fremder nicht sein könnte.