Süddeutsche Zeitung: Die Leiblichkeit des Menschen anzuerkennen, bedeutet auch zu sehen, dass sie Anwesenheit fordert. Dazu braucht es ein anderes Menschenbild, den Tieren näher als den Androiden, wie es Anna Katharina Hahn in ihrem klugen Roman zeichnet.
stern: »Das Stuttgarter Kleinbürgermilieu taugt nicht nur für gute ›Tatort‹-Stoffe – es füllt auch immer wieder so starke Bücher wie die von Anna Katharina Hahn. In Aus und davon
erzählt sie von einer Reisebürobesitzerin und ihrer alleinerziehenden Tochter und verwebt aufs Klügste die lokalen Eigenheiten mit den Wirren der Liebe.«
taz. die tageszeitung: »Mit ihrem neuen Buch
Aus und davon
setzt Anna Katharina Hahn ein Projekt fort, das sie 2009 mit
Kürzere Tage
begonnen hat: das feinmalerische Panoramaporträt bildungsbeflissener Stuttgarter Kleinbürgermilieus. Ihr Zugriff ist geprägt von einem mit beträchtlicher Virtuosität durchgehaltenen Naturalismus ...«
Frankfurter Rundschau: Hier sitzt jeder Satz, jede Szene, und erzählt etwas über uns und die anderen, oder besser: über die einen und die anderen.
WELT AM SONNTAG: Ein stilles, aufmerksames, lebenskluges Buch.
Neue Zürcher Zeitung: »Das macht Anna Katharina Hahns subtile Kunst aus: Es geht nicht darum, die Menschen zu durchschauen, sondern sie wirklich zu sehen. Auch in
Aus und davon
werden mit grossartiger Detailschärfe eher Gewohnheiten beschrieben als Eigenschaften. ... Wer in hundert Jahren etwas über das deutsche Familienleben erfahren will, etwas darüber, wie es einmal war, der lese dann
Aus und davon
.«
Stuttgarter Zeitung: Je genauer man sich in die fein gezeichneten Details und charakteristischen Zufalligkeiten dieser in raffinierten Perspektivwechseln entfalteten kleinen Welt rund um die Ostendstraße vertieft, desto staunenswerter erscheint die thematische Fülle, die Anna Katharina Hahn mit beiläufiger Grazie organisiert.
Um Himmelswillen, wo bleibt der Junge? Als ihr kleiner Enkel Bruno nicht zum Essen kommt, meint Elisabeth, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren. Ihre Tochter Cornelia hat sich von ihrem Mann getrennt und nimmt eine »Auszeit« in Pennsylvania. Stella, Brunos hinreißende ältere Schwester, treibt sich mit ihren Peers irgendwo in der Stadt herum. Und Bruno ist einfach weg. Unerreichbar. Einmal noch wollte Elisabeth Verantwortung übernehmen, Cornelia vier Wochen lang alles abnehmen, ohne Wenn und Aber. Doch seit dem Schlaganfall ihres Mannes ist der alte Schwung hin, und helfen kann ihr keiner.
Anna Katharina Hahn entfaltet ein weites Panorama zwischen den Generationen, die einander immer weniger zu sagen haben. Da sitzt Elisabeth mit ihren Enkeln in Stuttgart, dessen Überfluss nicht mehr zu den Nöten der Menschen in ihrer Umgebung zu passen scheint. Auf der anderen Seite meldet sich ihre Tochter aus dem flirrenden Manhattan oder den Weiten eines provinziellen Hinterlands. Durch Bilder und Textnachrichten, die um die halbe Welt geschickt werden, scheint das alles irgendwie zusammenzuhängen. Doch was nützt das, wenn ein Kind nicht nach Hause kommt?
Aus und davon
ist der Familienroman des 21. Jahrhunderts.